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Die letzte Mühle von einst sieben Mühlen aus Pleißa, die Nitzschenmühle Woher der Name des Dorfes Pleißa genau stammt, kann nicht ganz sicher geklärt werden. Favorisiert wird die Möglichkeit der slawischen Herkunft. Doch Dr. Bönhoff, der in Pleißa Pfarrer war, (1899 Pfarrvikar für Pleißa und Kändler, bis 1908) war der Meinung gewesen, dass der Name aus dem fränkischen kommt und die Besiedlung unserer Gegend von dort her gezogen ist. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist die fränkische Fachwerkbauweise, die nun fast nur noch in Pleißa an der Nitzschenmühle im Original zu finden ist. Die erste urkundliche Erwähnung unseres Ortes hat der Lehrer und Heimatforscher Horst Strohbach aus dem Dresdner Landesarchiv abgelichtet und ist von 1375, der erste Name war VILLA STEINPLIßEN". Seit 1590 heißt der Ort, wie er auch heute noch geschrieben wird, Pleißa. Die Informationen die jetzt folgen haben wir dem weit über unsere Limbacher Stadtgrenzen bekannten Heimatforscher und Lehrer Horst Strohbach zu verdanken. Horst Strohbach legte in Pleißa eine recht umfangreiche Ortschronik an. Seine Fakten holte er sich zum großen Teil aus Kirchenarchiven. Auch aus dem Dresdner Landesarchiv sind Karten und wichtige geschichtliche Daten durch ihn beschrieben und archiviert worden. ***************************************************** Im Zuge der Besiedlung entstanden einst am Pleißenbach ca. sieben Mühlen. Vom Oberdorf zum Unterdorf, dem natürlichen Bachgefälle lagen die Mühlen in bald genannter Reihe am Bachufer, welches durch die Mühlen in der Vergangenheit durch Mühlengräben durchzogen war, so erkennt man es noch zum Teil aus einer Karte von 1900. Eine ältere Karte zeigt Mühlen unter anderen Namen, da der Standort gleich ist, sind dies sicher die Vorbesitzer der benannten Mühlen. Wörtlich steht auf der Karte in alte Schreibform Mül i. gang u.bret mül". ***************************************************** Die 1. Mühle war die Tannmühle, die jetzt noch als Gaststätte erhalten ist. Eigentlich gehört die Tannmühle nicht zu Pleißa, wird aber in der Mühlenkarte" von 1900 erwähnt. Die 2. Mühle, die Rauhmühle, jetzt Wohnhaus der Familie Stopp, in der Nähe vom "Waldhaus". Die 3. Mühle, "Baumwollspinnmühle" ehemals Weißes Ross" . Die 4. Mühle, die Richtermühle, was früher das alte Lehngericht" war. Heute ist nur noch ein kleiner Teil erhalten, die Bäckerei Giersch" Die 5. Mühle, Öhmemühle, jetzt Pleißenbachstraße
neben der Tischlerei Sroka" Die 6. Mühle, "Nitzschenmühle", die später beschrieben wird. Als letzte, 7. Mühle stand noch bis 2001 die Berthelmühle" später "Clausmühle", die sicher noch viele Pleißaer kennen als Klausmühle. Die Mühlgräben wurden extra neben oder unter die jeweiligen Mühlen gegraben. Es werden in der Ortschronik keine genauen Angaben gemacht was in den Mühlen bearbeitet wurde, es ist aber anzunehmen, dass Getreide gemahlen wurde und auch Raps gepresst wurde. Auch als Antrieb für Sägen zur Brettergewinnung und zur Betreibung einer Transmission in der Baumwollspinnmühle kann angenommen werden. Laut einer älteren Karte von Pleißa hat es noch mehr Mühlen gegeben und alle Mühlen waren Bret -Mühlen" und Getreidemühlen. ******************************************************** Die Nitzschenmühle wird erstmalig in der Ortschronik um 1624 benannt und muss schon zuvor in Betrieb gewesen sein, da eine Kaufsumme eingesetzt ist. Aus der Ortschronik: "Georg Böhme ist der Vorbesitzer. Es folgt nun ein Kauf, der zweifellos hierzu gehört, doch ist nicht recht klar, wer der Käufer zu nächst war. Ger.B.1624 fol.25 Wegen der Erben Georg Böhms zu gestorbenen Mühle können sie sich nicht vergleichen, indem keines dem anderen solche gönne. So haben sie sich auf des Amts Zureden und interpositio (Zwischenschaltung) durch Loos verglichen, dass derjenige welchem solche Mühle durchs Loos zukommen werde, solle 800 fl. Zahlen. Dem Besitzer der Mühle werden Bretter zu einem Wasserade, samt anderen vorhandenen Vorräten an Holz, Mühlgeräten und anderen zur Haushaltung und Fröhne bestimmten Schiff und Geschirr verbleiben, welcher dann an gewöhnlicher Amtsstelle mit Pfändung aller gesammten Haab unde Guhtere bis zur gänzlichen Ablegung der Kaufsumme dafür zu haften hat Ger.B.1624. fol.25" Schon damals war die rechtlichen Kaufabwicklungen recht kompliziert! Der erste "Nitzsche" wird 1836 in der Chronik erwähnt, es handelt sich um Carl Willhelm Nitzsche, weiter ging dann die Mühle an folgende Besitzer : Wilhelm Friedrich Nitzsche, Kauf vom 4.9.1869 .Annelie verw. Nitzsche geb. Härtig die es von ihrem Ehemann am 17.10.1893 erhielt. Paul Richard Nitzsche übernahm das Gut, bestehend aus Hofraum, Wohngebäude, Garten, Mühlgraben, Wagenschuppen am 20.12.1917.Paul Richard Nitzsche steht auch noch 1935 als Besitzer der Mühle auf der Fronablöseliste Nr.21 Hauptstraße 51 , Ortsliste 88 Landgut. Erbhof seit 20.03 1935 Nr.7 beim Amtsgericht Limbach1 ½ Hufegut Größe 16 Ha, 25,9 a. ,so die Ortschronik. Seit 1953 übernahm Frau Gerda Lasch und Herr Karl Lasch die Mühle, die sich nun inzwischen verändert hat. Der Mühlgraben, der früher noch durch die Scheune vor dem Wohnhaus in Tonröhren das Wasser führte, ist weggemacht worden, das Dach des Nebengebäudes ist nur noch als kleines flacheres Dach zu sehen, da es auf Grund des Baumaterialmangels nicht mehr instand zu halten war, aber das alte Fachwerk und Fenster sowie der Hof sind noch recht gut erhalten und steht in der Mitte von Pleißa als ein Schmuckstück. Die Nitzschenmühle war 2005 zum Fassadenwettbewerb ausgeschrieben. Frau Bartsch (verw. Lasch) wohnt heute noch in ihrem Himmel auf Erden" wie sie ihr Wohngebäude nach langer mühevoller Arbeit nennt, im alten Wohngebäude. Frau Bartsch berichtete, dass sie nach dem Kauf von 1953 noch richtige Bauernwirtschaft betrieb. Es gab Kühe, Pferde, Schweine und allerlei Geflügel. Auch wurden noch Felder bestellt. Das Grundstück liegt oberhalb der Grünaer Straße und zum Teil noch an der Waldecke am Hohlweg. Es war sehr mühevoll, Sand und Baumaterial zu bekommen um wenigstens das Nötigste zu reparieren und instand zu halten" sagt Frau Bartsch noch. Das kann wohl jeder, der zu DDR -Zeiten gebaut hat, nachvollziehen. Heute ist die Nitzschenmühle in Besitz der Familie Löbel. Möge diese letzte Mühle noch erhalten bleiben um die schöne dörfliche Idylle zu zieren. Klaus Montag |
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Familienleben auf Dauerbaustelle Eine Familie lebt im Limbach-Oberfrohnaer Ortsteil Pleißa auf einer Dauerbaustelle. Das geschieht jedoch vollkommen freiwillig und mit viel Spaß, sagen die Besitzer einer ehemaligen Mühle. Statt sie abzureißen, soll sie Schritt für Schritt saniert und ausgebaut werden. Allerdings hat dabei auch der Denkmalschutz ein Wort mitzureden. Dennoch sehen sich die Mühlenbewohner auf einem guten Weg, aus den historischen Gemäuern ein Schmuckstück zu machen. Was eine Familie an alter Mühle reizt Seit Jahren wird in Pleißa eine Mühle saniert.Sie steht unter Denkmalschutz und ist die letzte ihrer Art im Ort. Das Leben auf einer Dauerbaustelle macht den Besitzern dennoch Spaß. PLElßA - Marco Löbel und seine Familie leben auf einer Dauerbaustelle - seit fast zehn Jahren. Doch dieser Zustand ist gewollt. Denn die Löbels richten ein Denkmal wieder her. Das ist eine Lebensaufgabe, die aber wirklich viel Freude bereitet", sagt der Besitzer der alten Nitzschenmühle an der Pleißenbachstraße. Marco Löbel ist in Pleißa aufgewachsen, auf einem Bauerngut mit vielen Tieren. Schon immer wollte er so ein Leben auf dem Gut auch, später als Erwachsener führen. Im Jahr 2011 wurde das Areal der alten Nitzschenmühle zum Verkauf angeboten. Alle anderen Interessenten wollten sie abreißen und hier etwas Neues bauen. Aber wir wollten das Alte wieder herrichten", sagt Löbel. Der Techniker im Straßenbau habe von Anfang an gewusst, worauf er sich dabei einlässt, erklärt er. Jetzt, nach fast zehn Jahren des Dauersanierens, bereue er keinen Tag auf seinem Grundstück. Man muss zwar schon eine kleine Denkmalmeise haben, wenn man so was anpackt, aber die haben wir", sagt Löbel und lacht. In einem Ordner, in dem der Pleißaer akribisch sämtliche Informationen zur Mühle aufbewahrt, ist zu lesen, dass sie 1624 das erste Mal erwähnt wird. Der erste urkundlich genannte Besitzer mit Namen Nitzsche taucht 1836 in einer Chronik auf. Im Jahr 1953 übernahmen Gerda und Karl Lasch das Anwesen. Sie betrieben damals noch richtige Bauernwirtschaft mit Pferden, Schweinen und Geflügel", berichtet Löbel. Nach dem Tod der Vorbesitzer kümmerten sich deren Kinder um einen Nachfolger und entschieden sich 2011 schließlich für Marco Löbel und seine Frau Diana. Als das Paar mit der Sanierung der Mühle begann, richtete es sich 2012 zunächst seine Wohnung im ersten Stock des Hauses ein. Auf 180 Quadratmetern leben die Löbels dort heute mit ihren zwei Söhnen. Aktuell poltert und hämmert es über ihren Köpfen, da derzeit das Dach des Fachwerkhauses neu gedeckt wird. Das Dach war noch von 1799, das hatte die Untersuchung des Holzes ergeben", so Marco Löbel. Zusätzlich zum Ausbau des Wohngeschosses und zur Erneuerung des Daches haben die Löbels in den vergangenen Jahren an den Außenanlagen ihres Gutes gewerkelt. An der Nordseite des Gebäudes befanden sich früher ein Wasserrad und eine sogenannte Gatterhalle, in der Holz verarbeitet wurde. Das Rad wurde durch einen Mühlgraben, der oberhalb des Grundstücks verlief, mit Wasser gespeist Das Wasserrad hat auch einen Mühlstein zum Mahlen von Getreide im Wohnhaus betrieben. Aber als die Elektrizität aufkam, wurde Strom, effektiver als Wasser", berichtet Marco Löbel. Wenn die Gatterhalle fertig ist - derzeit kann man gut die alten Mauern ringsum erkennen, die fein säuberlich frei gelegt wurden - soll sie auch Bürgen zugänglich gemacht werden. Eine Art kleines Freilichtmuseum, das zum Tag des offenen Denkmals oder zum Mühlentag geöffnet werden könnte, schwebt den Löbels dabei vor. Die Familie hat aber noch weitere Pläne. Im Erdgeschoss des Haupthauses hat sie bereits einen großen Raum hergerichtet, der derzeit für private Zusammenkünfte genutzt wird. Wir könnten uns vorstellen, da irgendwann einmal ein Cafe und einen kleinen Hofladen reinzubringen", sagt Löbel. Außerdem gibt es noch eine alte Scheune mit Heuboden, die rechts vom Eingang des Wohnhaus steht. Früher, wurde sie als Stall für Schafe genutzt. Künftig könnte dort ein Veranstaltungsraum für Geburtstage oder Seminare entstehen. Doch das sei alles nur Zukunftsmusik, so Löbel. Die Sanierung eines derart historischen Komplexes bedarf Zeit. Und vieler Genehmigungen, weil es unter Denkmalschutz steht", ergänzt der 37-Jährige. Die Nitzschenmühle ist neben dem Rathaus und der Kirche eines der letzten Denkmale in Pleißa und die letzte erhaltene von einst sieben Mühlen im Ort. Quelle: Steffi Hofmann / Freie Presse" vom 27.03.2021 |
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Denkmal wird schick gemacht Junge Familie aus Pleißa saniert alte Nitzschenmühle Pleißa. Auf der Pleißenbachstraße steht eines der letzten Denkmale des Ortes: die alte Nitzschenmühle, Sie wurde 1624 das erste Mal erwähnt. Der erste urkundlich genannte Besitzer mit Namen Nitzsche taucht 1836 in einer Chronik auf. Im Jahr 1953 übernahmen Gerda und Karl Lasch das Anwesen. Sie betrieben damals noch richtige Bauernwirtschaft mit Pferden, Schweinen und Geflügel", berichtet Marco Löbel. Er und seine Frau kauften vor zehn Jahren das Anwesen und bewohnen es heute mit ihren zwei Söhnen. Als das Paar mit der Sanierung der Mühle begann, richtete es sich 2012 zunächst seine Wohnung im ersten Stock des Hauses ein. Aktuell poltert und hämmert es über ihren Köpfen, da derzeit das Dach des Fachwerkhauses neu gedeckt wird. Das Dach war noch von 1799, das hatte die Untersuchung des Holzes ergeben", informiert Marco Löbel. Zusätzlich zum Ausbau des Wohngeschosses und zur Erneuerung des Daches haben die Löbels in den letzten Jahren an den Außenanlagen ihres Gutes gewerkelt. An der Nordseite des Gebäudes befanden sich früher ein Wasserrad und eine sogenannte Gatterhalle, in der Holz verarbeitet wurde. Das Rad wurde durch einen Mühlgraben, der oberhalb des Grundstücks verlief, mit Wasser gespeist. Wenn die Gatterhalle fertig ist - derzeit kann man gut die alten Mauern ringsum erkennen, die fein säuberlich frei gelegt wurden - soll sie auch Bürgern zugänglich gemacht werden. Eine Art kleines Freilichtmuseum, das zum Tag des offenen Denkmals oder zum Mühlentag geöffnet werden könnte, schwebt den Löbels dabei vor. Im Erdgeschoss des Wohnhauses könnten sie sich vorstellen, irgendwann einmal ein kleines Cafe1 und einen Hofladen einzurichten. Die Nitzschenmühle ist neben dem Rathaus und der Kirche eines der letzten Denkmäler in Pleißa und die letzte erhaltene von einst sieben Mühlen im Ort. hfn- Quelle: Blick" vom 03.04.2021 |
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