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Wo Vierbeiner ordentliches Benehmen lernen
Pleißaer Hundesportler trainieren jeden Sonntag -
Sachsenmeisterschaften finden im Mai in der Großen Kreisstadt statt
Limbach-Oberfrohna. „Ein Tier ist ein Stück Lebensgefühl und schafft mir eine Verbindung zur Natur", sagt Jens Dittrich. Wie viele andere Mitglieder des Pleißaer Hundesportvereins kam er gestern Vormittag zum Training auf den Hundesportplatz in Pleißa. Mit seiner Schäferhündin Dondon vom roten Falken hat er schon mehrfach an Kreis- und Landesmeisterschaften teilgenommen. „Wie in jedem Sport sind Meisterschaften das Ziel. Bis dahin investiert jeder Hundebesitzer viel Zeit und Nerven", lacht er. Bei den im Mai in Limbach-Oberfrohna stattfindenden Sachsenmeisterschaften wird er nur als Zuschauer dabei sein. Denn seine Hundedame ist mit elf Jahren für so einen hochkarätigen Wettbewerb mittlerweile schon zu alt.
Die Sachsenmeisterschaften im Vielseitigkeitssport des Schutz- und Gebrauchshunde Sportverbandes werden vom 16. bis 18. Mai im Limbacher Waldstadion ausgetragen.
Ausrichter sind der Hundesportverein „Hans Kahl" Limbach-Obertrohna und der Pleißaer Hundesportverein. An den Titelkämpfen beteiligen sich 20 Aktive, darunter vier Jugendliche. Peter Olma, Vorsitzender des Pleißaer Hundesportvereins und Veranstaltungsleiter der Meisterschaften, erwartet etwa 2000 Zuschauer. Er
freut sich, dass die beiden Vereine aus der Großen Kreisstadt unter vier Bewerbern ausgewählt wurden.
„Bei den Meisterschaften müssen die Teilnehmer die höchste Schwierigkeitsstufe meistern. Die Hundeführer zeigen das Können ihrer Vierbeiner in drei Disziplinen", erklärt der Fachmann. In der Fährtenarbeit muss der Hund eine 800 Schritt lange und eine Stunde alte Fährte aufspüren. In der Unterordnung stellen die Hunde unter Beweis, dass sie alle Kommandos „freudig und schnell" ausführen. Das ist die Grundvoraussetzung für die dritte Disziplin: das Wehrverhalten der Hunde, wie es zum Beispiel bei der Verbrechensbekämpfung von den Vierbeinern verlangt wird. „Ein Hund, der nicht hundertprozentig in der Hand seines Führers steht, wird sofort von der weiteren Prüfung ausgeschlossen", betont Olma. . .
Die Meisterschaften sind der Höhepunkt der Feiern zum 80. Geburtstag des Limbacher Hundesportvereins. Der Pleißaer Hundesportverein besteht seit 1956. In den nächsten Wochen will Olma gemeinsam mit Hundesportweltmeister Horst Böthig aus Schwarzenberg eine Hundeschule auf dem Pleißaer Trainingsplatz eröffnen. (SO)

Quelle: "Freie Presse"; 14. April 2003
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Trixi lernt gutes Benehmen
UMLANDGESCHICHTEN: Peter Olma aus Pleißa hat sich dem Hundesport verschrieben
von JÜRGEN sorge
Limbach Oberfrohna/OT. Pleißa. Sie sind weggegangen und heimgekehrt: Menschen im Chemnitzer Umland. Was sie in der Region hält, findet sich in ihrem Alltag wieder. Wir stellen sie vor.
Mit seiner ein Jahr alten Belgischen Schäferhündin Trixi von der schönen Ecke ist Peter Olma zweimal in der Woche auf dem Hundesportplatz in Pleißa. Wenn sich die Hundedame gut anstellt, kann er sich vorstellen, mit ihr sogar für die sächsischen Landesmeisterschaften im Hunde-Vielseitigkeitssport zu trainieren.
In etwa drei Monaten wird Trixi die Begleithundprüfung ablegen. Da muss sie dann zeigen, dass sie sich unterordnet und exakt auf Kommandos reagiert. „Für den Hund ist das die Vorschule", lacht Olma. Wenn alles gut geht, hat Trixi Ende des Jahres sämtliche drei Prüfungen für den Vielseitigkeitssport geschafft. Dazu gehören die Unterordnung, die Schutzdienstausbildung und die Fährtensuche.
Der 41-jährige Olma ist Limbacher und hat nach Reichenbrand geheiratet. Seit vielen Jahren ist er mit Pleißa verbunden. Im Hundesportverein wurde er 1976 Mitglied, seit Mitte der neunziger Jahre dessen Vorsitzender. Da wird nicht nur über Hunde und Hundesport gefachsimpelt.
Zu Silvester feierten viele Vereinsmitglieder gemeinsam im Vereinshaus auf den Hundesportplatz ins neue Jahr. Überhaupt: Geselligkeit im Verein und im gesamten Ort weiß Olma an Pleißa besonders zu schätzen. Im Frühjahr stellen die Hundesportler ihren Platz für das Hexenfeuer und am 3. Oktober für das Drachenfest zur Verfügung. Überdies helfen sie immer bei der Ausgestaltung des Pleißaer Dorffestes, bei dem fast der gesamte Ort auf den Beinen ist.
Eine Herausforderung waren die Sächsischen Meisterschaften im Hundevielseitigkeitssport, die sie im Mai 2003 gemeinsam mit den Limbacher Hundesportlern erstmals ausrichteten. Von den 24 Mitgliedern im Pleißaer Verein sind die Hälfte Aktive. Sie geben auch Haltern Tipps, die mit Sport nichts am Hut haben. „Jeder, der sich einen Hund zulegen will, muss sich schon vorher darüber im Klaren sein, dass so ein Tier oft mehr als ein Dutzend Jahre wie ein Familienmitglied behandelt werden will. Man kann es nicht einfach in die Ecke stellen wie einen Computer oder den Fußball", gibt Olma zu bedenken.
Jeder Hund sollte gut erzogen sein. Am meisten lernen die jungen Tiere in der Schule. „Der Verband deutscher Hundehalter hat in jüngster Zeit ein Ausbildungsprogramm für Vierbeiner erarbeitet, mit denen wir gemeinsam mit den Herrchen den Hunden innerhalb von zwei bis drei Monaten gutes Benehmen beibringen. Der "Team-Test' ähnelt der Begleithundeprüfung der Hundesportler. Haltern, die so eine Prüfung vorlegen, geben manche Versicherungen Rabatt, auch manche Städte bei der Berechnung der Hundesteuer", erklärt Olma.
Doch nicht nur bei der Ausbildung ist die Zeit, die jeder Halter seinem Tier widmet, das A und 0. Olma selbst weiß lange Waldspaziergänge mit seinem Vierbeiner zu schätzen und natürlich die Erfolge, die sich beim regelmäßigen Training einstellen. „Ganz nach dem Motto 'Dabeisein ist alles' wäre die Teilnahme an einer Landesmeisterschaft schon eine tolle Sache", schmunzelt der Hundesportler. Vielleicht ist sogar noch mehr möglich. Denn sein bisher schönstes Erlebnis als Hundesportler bereitete
ihm seine jetzt 16-jährige Tochter. Mit ihrer Belgischen Schäferhündin Jasmin vom roten Falken gewann sie 2001 die Sachsenmeisterschaften und wurde daraufhin sogar noch Dritte bei den ostdeutschen Meisterschaften.
Quelle: "Freie Presse" vom 03./04. Januar 2004
 
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