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Vor den Vierbeinern auf der Hut Paketdienst der Deutschen Post im Chemnitzer Umland mit knapp 40 Fahrzeugen auf Achse Limbach-Oberfrohna/OT. Pleißa. Etwa zwei Millionen Pakete stellt die Deutsche Post jeden Tag in Deutschland zu. Bevor sie aber an die Empfänger verteilt werden können, müssen sie von einem Paketzentrum kommend in einer Zustellbasis nach ihrem Verteilungsgebiet sortiert werden. Für das Chemnitzer Umland ist die Paket-Zustellbasis im Gewerbegebiet Pleißa West zuständig. Vorsortiert und auf Rollwagen gestapelt transportieren vier große Lastkraftwagen das Frachtgut vom Paketzentrum in Neumark bei Zwickau nach Pleißa. Der erste Laster trifft gegen fünf Uhr morgens ein, der letzte halb acht. Nachdem die Innendienstmitarbeiter die Lkw entladen und die Rollwagen je nach Zustellbezirk vor die entsprechenden Beladetore gefahren haben, beginnt die Arbeit der Zusteller. Dicht an dicht stehen 38 Mercedes-Transporter nebeneinander vor den offenen Toren und warten darauf, beladen zu werden. In den Fahrzeugen ist Platz für bis zu 200 Pakete, eine Kapazität, die laut Pressesprecher Manfred Hauschild jedoch nur zu Stoßzeiten, wie beispielsweise in der Vorweihnachtszeit, benötigt wird. An Tor dreizehn arbeitet Thomas Seligmann. Seit 1987 ist er bei der Post beschäftigt, seit anderthalb Jahren liefert er Pakete aus. Ihm und seinen Kollegen bleibt ungefähr eine Stunde Zeit, die Güter mit einem Scanner zu erfassen und in die Transporter umzuladen. Um beim Ausliefern Zeit zu sparen, sortiert der 37-Jährige die großen und kleinen, dicken und dünnen, schweren und leichten Kartons sowie Sperrgut und Kataloge bereits jetzt entsprechend seinem Tourverlauf nach Straßen und Hausnummern. Halb neun verlassen die gelben Postautos den 1358 Quadratmeter umfassenden Flachbau und schwärmen nach Limbach-Oberfrohna, Burgstädt, Penig, Stollberg, Thalheim, Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein und Oelsnitz/Erzgebirge aus. Zusteller Seligmann fährt wie immer zu den Adressaten in Limbach-Oberfrohna. Seine Tour deckt rund ein Drittel des Ortes ab. Wenn alles gut geht, ist er kurz nach 15 Uhr wieder im Gewerbegebiet. Bei Schnee und Glätte ist dieser Zeitplan jedoch nicht immer einzuhalten", so der Familienvater. Verzögert werde die Arbeit aber auch durch fehlende oder schlecht lesbare Klingelschilder sowie durch Hausnummern, die von der Straße aus nur schwer zu erkennen sind. Hauptproblem der Postler sind nach Aussage von Thomas Thiemer, dem betrieblichen Leiter der Zustellbasis, Hunde, die auf Grundstücken frei herumlaufen. Die Vierbeiner sehen im Zusteller einen Eindringling und wollen ihr Revier verteidigen." Besonders hoch sei das Risiko eines Angriffs, wenn die Klingel nicht am Zaun, sondern erst an der Haustür angebracht ist. In derartigen Fällen betreten die Zusteller das Grundstück nicht, sondern hupen, um die Hundebesitzer auf sich aufmerksam zu machen, oder sie hinterlegen das Paket beim Nachbarn bzw. in der zuständigen Postfiliale." In seinem Zustellbezirk angekommen, heißt es für Seligmann anhalten, das richtige Paket raussuchen, treppauf, treppab steigen, wenige Meter weiter fahren und wieder stoppen. Im Schnitt hält ein Fahrer auf seiner Tour etwa 60 Mal", erklärt Thomas Thiemer. Alles in allem ist die Arbeit als Paketzusteller ein Knochenjob, und nicht selten spürt Thomas Seligmann am Ende eines Arbeitstages nicht nur das Gewicht der Pakete, sondern auch jede Treppe, die man im Laufe des Tages gestiegen ist". (Pas) Quelle: "Freie Presse"; 20. Februar 2003 |
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Kurierfahrer mit neuem Startplatz Chemnitzer Station des Expressdienstes Go ist vom Sonnenberg ins Pleißaer Gewerbegebiet umgezogen Von Michael Brandenburg Immer weniger Firmen leisten sich Material- oder Ersatzteillager. Fehlt mal etwas, soll es trotzdem umgehend zur Hand sein. Von dieser Entwicklung profitieren Kurierdienste wie Go, dessen Chemnitzer Filiale gerade einen neuen Standort in Pleißa bezogen hat. Pleißa/Chemnitz. Mit zwei Mitarbeitern war der Kurier- und Expressdienst Go General Overnight und City Logistic GmbH 1995 an der Philippstraße auf dem Chemnitzer Sonnenberg gestartet. Heute arbeiten in der südwestsächsischen Station neun Angestellte, von denen rund 20 selbstständige Kurierfahrer mit Aufträgen versorgt werden. Unser Umsatz wächst jedes Jahr um eine zweistellige Prozentzahl, deshalb haben wir dringend mehr Platz gebraucht", erklärt Volker Ehrig, einer der drei Kundenbetreuer und Verkäufer an diesem Standort. Mit einer Halle, die ein Hebebühnen-Service nicht mehr benötigte, hat Go im Pleißaer Gewerbegebiet unmittelbar an der Autobahn-Anschlussstelle Wüstenbrand optimale Bedingungen gefunden. Rund 800.000 Euro investierte Geschäftsführer Claus Wensauer aus Nürnberg in den Kauf und die Ausstattung des Objektes, dessen Eröffnung am 21. Juni gefeiert werden soll. Gearbeitet wird darin unter zunächst provisorischen Bedingungen bereits seit Weihnachten 2007. Wir sind an dem Feiertags-Wochenende umgezogen, weil die Auftragsabwicklung ja nicht unterbrochen werden durfte", berichtet Sandra Leikeb, die Assistentin des Geschäftsleiters. Go ist nach eigenen Angaben Deutschlands größtes mittelständisches Kurier-, Express- und Paketdienstunternehmen. Es entstand 1984 durch Zusammenschluss von 15 regional tätigen Firmen. Heute unterhält der Kurier- und Expressdienst bundesweit etwa 100 Stationen, davon drei in Sachsen, und arbeitet mit mehr als 3000 Kurieren sowie über 200 Partnerstationen in aller Welt zusammen. Zudem ist Go deutscher Partner des US-amerikanischen Logistikunternehmens Fe-dex. Unsere Stärke ist die Schnelligkeit", sagt Ehrig. Regulär würden Lieferungen bis 18.30 Uhr beim Kunden abgeholt und am nächsten Tag je nach Entfernung bis 10 oder spätestens bis 12 Uhr zugestellt. Gegen Preisaufschlag geht es auch noch schneller. Abends kommen die Kuriere aus dem gesamten Regierungsbezirk Chemnitz und vom östlichen Rand Thüringens mit den eingesammelten Sendungen in der Pleißaer Station an. Hier werden die Pakete auf ein Linienfahrzeug umgeladen, das sie nachts zum Sortierdepot nach Niederaula bei Bad Hersfeld in Hessen bringt. Mit der für die Chemnitzer Region bestimmten Post aus aller Welt kommt dieser Wagen frühmorgens nach Pleißa zurück. Die Fracht wird auf die weißen Kleintransporter mit dem Go-Logo verteilt und die Kuriere schwärmen aus. 120 bis 150 Sendungen mit ein bis zwei Tonnen Gesamtgewicht befördern wir zurzeit täglich", sagt Sandra Leikeb. Dabei steige der Anteil so genannter Direktfahrten, bei denen eine Sendung ohne Umladen vom Absender zum Empfänger gebracht wird, ergänzt Ehrig. Die Mehrheit der Auftraggeber seien Gewerbetreibende. Teppiche würden genauso transportiert wie Autoteile. Bis zu 50 Kilogramm darf ein Packstück wiegen, denn der Kurier muss es ja noch tragen können", erläutert Ehrig. Wesentlich leichter sind die künstlichen Zähne, die oft von Laboren zu Zahnärzten geschickt, oder die Autoschlüssel und Zierfische, die mitunter für Privatempfänger befördert werden. Quelle : Freie Presse" vom 17. 04. 2008 |
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