Die eigenen Gefühle stehen bei ihnen im Mittelpunkt
JUNGE BANDS IM UMLAND: Die Pleißaer von „Spilled Stout" haben viel Spaß an ihrer Musik - Sieben Titel gehören gegenwärtig zum Repertoire
von Christian Wobst
Einmal im Rampenlicht stehen, die Zuhörer mit der eigenen Musik begeistern, berühmt werden - es gibt viele Gründe warum junge Leute zu den Musikinstrumenten greifen. „Freie Presse" stellt in loser Folge junge Bands aus dem Chemnitzer Umland vor, um deren Beweggründe zu erkunden. Heute Teil 4 mit „Spilled Stout" aus Pleißa.
Limbach-Oberfrohna/OT. Pleißa.
Bei den einen sind es die Texte, bei den anderen die Melodien. „Spilled Stout" haben sich für den dritten Weg entschieden: Bei ihnen stehen die Gefühle im Mittelpunkt der Lieder. „Wir wollen mit unserer Musik unsere Gefühle ausdrücken", erklärte Sänger, Gitarrist und Songschreiber Wolfgang Burkhardt. Die Texte müssten dahinter zurückstehen.
Trotzdem kommt ihnen eine besondere Bedeutung zu: Denn jeder Text ist zur freien Interpretation gedacht. Die Konzertbesucher sollen das, was sie auf der Bühne hören und sehen mit ihren eigenen Erfahrungen verbinden und dabei eine ganze Menge Spaß haben. Genauso wie die vier jungen Leute, wenn sei auf der Bühne stehen.
Geprobt wird zweimal in der Woche
Zweimal in der Woche basteln sie im Jugendclub Pleißa an ihrem Zusammenspiel. Bisher gehören sieben Titel zu ihrem Repertoire. „Es passiert nicht, dass an einem Abend ein Lied fertig wird", erzählt Gitarrist Ronny Schimmel von der Probenarbeit. Der 23-Jährige hat keine Probleme, nach einem stressigen Arbeitstag noch abends bei der Band auf der Matte zu stehen. Denn gerade deshalb macht er ja Musik: Hier findet er den Ausgleich zur Arbeit.
Und die Entspannung kann sogar produktiv sein. Ein neuer Titel entsteht meistens mit einer bestimmten Melodie, die einer der vier Musiker mit in den Probenraum schleppt. Was am Ende herauskommt, bezeichnen „Spilled Stout" als mit Retro-Rock'n'Roll angehauchte alternative Rockmusik.
Die vier jungen Leute wissen selbst, dass sie Musik machen, die nicht kommerziell zu vermarkten ist. Doch das stört sie wenig. „Es ist nicht unser Hauptziel, berühmt zu werden", sagt Schlagzeuger Steve Lößner. Und Wolfgang Burkhard ergänzt: „Wir machen Musik vor allem aus Spaß und nebenbei." Bevor ein Musikproduzent mit einem hoch dotierten Vertrag an die Türe klopft, sei die Musik eine gute Möglichkeit, Gefühle und Frustration durch eine nicht kommerzielle Art auszuleben.
service
Ronny Schimmel ist unter der Nummer 0177/6884225 zu erreichen, junge Musiker, die selbst eine Band haben, erreichen die Umland-Redaktion der „Freien Presse" unter den Rufnummern 0371/65612143, 65612151 und 65612155 und per Email unterRed.Chemnitz@freiepresse.de.
Quelle: "Freie Presse" vom 03./04. 2003
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