Nachdem am 14.07.2017 in Innsbruck bei der Firma Grassmayr die neuen Bronzeglocken für unsere Kirche gegossen wurden, war am 31.10.17 der lang ersehnte Tag der Glockenweihe. Viele fleißige Hände waren bemüht, diesen Tag entsprechend zu planen und vorzubereiten. Da wurde organisiert, Festzelte aufgestellt, Kuchen und Torten gebacken und, und, und. Die Glocken, die schon auf zwei Pferdewagen geladen waren, mussten auch noch geschmückt werden. Frau Höppner hatte sich im Vorfeld schon viele Gedanken gemacht und gut geplant. Unter ihrer Leitung wurde am Samstagmorgen der Glockenschmuck gebunden, angepasst und angebracht. Auf die ängstliche Frage, wie das alles fest gemacht werden soll, gab es von Herrn Schulze immer nur die eine Antwort: „Lasst das mal meine Sorge sein!" Am Reformationstag wurden früh noch die frischen Blumen in den Glockenschmuck gesteckt, zum gefühlt hundertsten mal die Wagen geputzt und gerichtet, bis alle zufrieden waren. Kurz vor 11,00 Uhr wurde es ernst.
Herr Schulze brachte die Wagen in Position und schon wurden die Pferde vom Reiterhof Günther und von Herrn Spindler angespannt, die zwei Kremser in Position gebracht und die Freude und der Stolz auf die neuen Glocken waren greifbar. Nach einem gemeinsamen Gebet ging es zum Startpunkt Pleißenbachstraße 1.
Dort warteten schon viele gespannt darauf, die neuen Glocken zu sehen und freuten sich mit.
Pünktlich 12.00 Uhr setzte sich der festliche Zug durch Pleißa in Bewegung. Mit dem Lob Gottes kündigte im 1.Wagen der Posaunenchor die Glocken an, gefolgt von der großen Glocke, 540 kg und dem Pferdewagen mit den zwei kleineren Glocken, 270 kg und 205 kg. Dahinter begleiteten noch Gemeindemitglieder auf einem Kremser die Glocken. Unterwegs begrüßten viele Pleißaer die Glocken und begleiteten den Zug z.T. bis zur Kirche.
Dort leisteten einige Männer unter der Leitung von Herrn Schulze perfekte Arbeit beim Transport der Glocken über den Seiteneingang in die Kirche und dem Aufhängen in die Weihegerüste. Viele verfolgten dies gespannt vor und in der Kirche. Um 15.00 Uhr riefen die alten Stahlgussglocken zum festlichen Weihegottesdienst der neuen Bronzeglocken. Viele Pleißaer und Gäste wollten dabei sein, wenn die Glocken ihrer Bestimmung mit Gebet und Segen übergeben werden. So war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Festlich wurde der Gottesdienst unter der Leitung von Kantor Baldauf und Frau Tischer durch ein gemeinsames Chor- und Posaunenchorprojekt mit der Gemeinde Limbach musikalisch ausgestaltet. Pfarrer Herold weihte die Glocken und brachte sie erstmals für alle zu Klingen. Im Anschluss hatte jeder die Möglichkeit, die wunderschönen Glocken zu bestaunen, anzufassen und reichlich Fotos zu machen. Bei leckerem Kuchen und Kaffee war Zeit für gemeinsame Begegnungen, Gespräche und Zeit, über Glocken und die Turmsanierung zu fachsimpeln. Danke an alle fleißigen Helfer, die diesen Tag wirklich zu einem Festtag gemacht haben. Besonders dankbar sind wir Gott für alle Bewahrung an diesem Tag, für die Gemeinschaft und den Segen bei allen
Vorbereitungsarbeiten und den laufenden Arbeiten bei der Turmsanierung.
Ach ja ! Kinder machen sich auch so ihre Gedanken und haben ihre
Fragen und wir Erwachsenen schmunzeln!
„Wenn die Glocken dann im Turm sind, sieht die doch keiner mehr !"
Im Vergleich zu den alten Glocken: "Wann werden die denn blau angestrichen?"
So sind wir alle gespannt, wann die Glocken ihren Platz im Turm
einnehmen dürfen und sie das 1. mal zu Gottes Ehre erklingen!
Brigitte Mehnert - „Kirchenbote Pleißa" Jan/Febr 2018
Februar 2018
 
Neue Pleißaer Glocken gehen wieder auf Reisen
Seit vergangenem Herbst befindet sich das Geläut in der Kirche, aber noch nicht am richtigen Ort. Nächste Woche soll sich das ändern.
-VON JOHANNES PÖHLANDT-
PLElßA - Die neuen Glocken für die Pleißaer Kirche haben schon zwei Reisen hinter sich. Zunächst traten sie den Weg von Innsbruck in Tirol, wo sie gegossen worden waren, nach Sachsen an - unscheinbar auf einem Lastwagen. Am Reformati­onstag 2017 hatten sie dann ihren großen Auftritt: Die zweite Fahrt führte die 205, 270 und 540 Kilo­gramm schweren Bronzeglocken quer durch Pleißa. Das Geläut war dafür mit Blumen geschmückt und gut sichtbar auf zwei Pferdewagen platziert worden. Nach dem Ende des feierlichen Umzugs wurde es in die Kirche bugsiert, an provisori­schen Holzgestellen im Altarraum aufgehängt und bei einem Gottes­dienst geweiht.
Am Dienstag der nächsten Wo­che steht nun die dritte Reise an. Der Weg ist nicht weit, aber trotzdem an­spruchsvoll, da er nach oben führt:
Die Glocken werden in den Kirch­turm gehoben. Das außergewöhnli­che Schauspiel soll gegen 9 Uhr los­gehen und etwa zwei Stunden dau­ern. Ein so großes Publikum wie am Reformationstag ist nicht zu erwar­ten. Mit einigen Schaulustigen rech­net Steffen Schulze aber schon. „Wir haben den Termin bekannt gegeben. Wer kommen will, kann kommen", sagt der stellvertretende Chef des Kirchenvorstandes, der die Anschaf­fung der neuen Glocken organisiert. Anders als im Herbst muss Schul­ze am Dienstag nicht selbst anpacken. Den Transport des Geläuts per Kran in den Turm übernimmt eine Firma, die sich auf die Installation von Glockenanlagen spezialisiert hat. Das Unternehmen aus Heidenau bei Dresden ist auch für die wei­teren Schritte an den folgenden Ta­gen verantwortlich: Mitarbeiter werden den Glockenstuhl in Einzel­teilen in den Turm befördern, ihn dort zusammenbauen und schließ­lich das Geläut fachgerecht befesti­gen. „Am Ostersonntag werden die Glocken dann zum ersten Mal zu hören sein",
kündigt Schulze an.
Bis es so weit ist, müssen er und seine Mitstreiter noch an einer kniffligen Aufgabe tüfteln: Durch welche Öffnung kommen die Glo­cken in den Turm? Expertise ist rar, denn die jetzigen Glocken, klang­lich minderwertige Stahl-Exempla­re aus den1960er-Jahren, traten nie den Weg nach oben an - sie sind in einem an die Kirche angedockten Anbau untergebracht. Schulze hat trotzdem schon eine Idee: „Wir neh­men das Uhrenblatt heraus und hof­fen, dass die Öffnung groß genug ist."
Quelle: „Freie Presse" vom 16. März 2018
Glockeneinholung
Öffnung Ziffernblatt
Neue Schallläden von außen
Neue Schallläden von innen
Der Weg der Glocken hinauf in den Turm
Das neue Geläut der Pleißaer Kirche ist an seinem Bestimmungsort angekommen. Der Kranführer erlebte dabei eine Schrecksekunde.
-VON JOHANNES PÖHLANDT (TEXT) UND ANDREAS SEIDEL (FOTOS)-
PLEIßA - Die wohl schwierigste Auf­gabe an diesem frostigen Dienstag hat Jens Adam. Der Unternehmer aus Langenchursdorf montiert nor­malerweise Türen, Fenster und Roll­läden, manchmal mithilfe eines Krans. Glocken fielen bislang nicht in sein Zuständigkeitsgebiet Er sei aufgeregt, räumt Adam ein. „Ich ha­be so etwas noch nie gemacht. Und dann ist die erste Glocke auch noch die schwerste."
540 Kilogramm sind es, um ge­nau zu sein. So viel bringt die größte der drei Bronzeglocken auf die Waa­ge, die gestern in den Turm der Pleißaer Kirche befördert wurden -mithilfe von Adams Kran. Etwa 15 Meter sind es vom Erdboden bis zu einem Loch im Kirchturm, das erst für die Prozedur entstanden ist; sonst hat dort das Zifferblatt der Kirchuhr seinen Platz. „Wir mussten außer der Uhr noch zwei Reihen der Schieferplatten herausnehmen, sonst wäre die Öffnung zu klein ge­wesen", berichtet Steffen Schulze. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands hat zuvor jede Glocke einzeln per Spanngurt auf ei­ner Palette befestigt.
Adam schiebt den Kranarm unter die Palette und hebt die Glocke an. Erst gewinnt sie schnell an Höhe, dann immer langsamer. Je dichter das wertvolle Gut dem Kirchturm kommt, desto komplizierter wird es. Denn die Öffnung im Turm ist nur etwa 1,50 Meter hoch und einen Me­ter breit. Adam muss sich beim Ma­növrieren fast vollständig auf Zuru­fe verlassen. „Wegen des Gerüsts se­he ich fast nichts", erklärt er. Auf dem Gerüst, das neben der Kirchen­fassade errichtet wurde, steht Mar­cel Schulze und gibt Handzeichen, die Adam interpretieren muss. Den Kran noch ein Stück nach oben, jetzt einige Zentimeter nach rechts. Meist funktioniert die Kommunikation, nur einmal nicht: Die Palette setzt kurz auf dem Rand der Öffnung im Turm auf, ein lautes Knarzen und aufgeregte Schreie sind die Folge. Doch. Adam korrigiert seinen Fehler schnell, der Kirchturm bleibt heil. „Ich hatte am Anfang Schwierigkei­ten, die Handzeichen richtig zu ver­stehen", wird der Kranführer hinter­her lachend sagen.
Nachdem er die Glocke in das Loch im Turm gehoben hat, sind Ralf Stiebitz und Sven Hirche an der Reihe. Die beiden Mitarbeiter einer Firma aus Heidenau bei Dresden, die sich auf den Einbau von Kirchenglo­cken spezialisiert hat, lösen die Spanngurte und befestigen stattdessen einen Flaschenzug. Dazu steigen sie auf die Palette und vollführen ih­re Handgriffe direkt neben der Öff­nung im Turm. Einen Blick für die schöne Aussicht haben die beiden ebenso wenig wie Höhenangst. „Die Pleißaer Kirche ist ja ohnehin eher niedrig", stellt Stiebitz fest. In Berlin habe er schon auf einem 60 Meter hohen Kirchturm gestanden.
Nach einer halben Stunde setzen Stiebitz und Hirche die erste Glocke im Kirchturm ab. Als die zweite langsam vom Kran angehoben wird, guckt Johann Friedrich erneut ge­spannt zu. Er ist einer von etwa 40 Schaulustigen, die von der Wiese ne­ben der Kirche aus den Kopf in die Höhe recken. Der Beobachter ist ein Glockenfan: Er hat mehrere Minia­tur-Exemplare zu Hause, die er gern zum Klingen bringt, und guckt regelmäßig Videos über das Glocken­gießen an. Doch über seine Leiden­schaft mit Fremden reden will er nicht: Johann ist erst zweieinhalb und schüchtern. Deshalb spricht sei­ne Mutter Antonia Friedrich für ihn: „Seit er in Mittelbach einmal ein lau­tes Glockenläuten erlebte, ist er faszi­niert davon." Vater Garsten Friedrich filmt unterdessen pausenlos - damit der Sohn bei den Videos künftig mehr Auswahl hat.
Auch viele andere Schaulustige haben Kameras mitgebracht. Mika Herold nicht. Der Pfarrer genießt den Augenblick. Lange hat er darauf gewartet, dass die neuen Bronzeglo­cken, die im vergangenen Sommer in Innsbruck gegossen worden wa­ren, zum ersten Mal zu hören sind. Nun muss sich Herold, der das Ge­läut Ende Oktober 2017 bei einem Gottesdienst geweiht hat, nicht mehr lange gedulden: Am Oster­sonntag gegen 7 Uhr soll es so weit sein. „Eine Stunde wird es dann das volle Geläut geben, wie es bei hohen christlichen Feiertagen üblich ist", kündigt der Pfarrer an und lacht. Viele Pleißaer werden also von den neuen Glocken geweckt werden -und den Unterschied merken, ist He­rold überzeugt. „Die Bronzeglocken haben einen viel volleren Klang." Die bisherigen Stahlglocken aus den 1960er-Jahren haben ihre beste Zeit hinter sich und mussten schon mehrfach repariert werden. Sie wer­den ab Ostern nicht mehr ge­braucht, sollen aber vorerst an ih­rem Platz im Kirchenanbau bleiben. Bis das neue Geläut funktions­tüchtig ist, sind noch einige Arbeits­schritte nötig. In den nächsten Ta­gen errichtet eine Firma einen Glo­ckenstuhl aus Eichenholz. „Das Holz ist stabil, da geht kein Wurm rein", erklärt Stiebitz. Er und sein Kollege Hirche sind anschließend wieder gefordert: Drei bis vier Tage wird es dauern, bis sie die Glocken fachgerecht aufgehängt und mit Elektrik versehen haben, damit ein automatisches Läuten möglich ist. Als gestern nach anderthalb Stunden alle drei Glocken unfallfrei im Kirchturm angekommen sind, fällt Steffen Schulze ein Stein vom Herzen. „Wäre eine Glocke zu Scha­den gekommen, hätten wir sie nicht schnell ersetzen können. So etwas dauert ein halbes Jahr." Als Jens Adam aus dem Führerhaus des Krans steigt, ist auch aus seinem Ge­sicht die Anspannung gewichen. Dass er die schwierigste Aufgabe des Tages mit Bravour gemeistert hat, belohnen die Schaulustigen mit Ap­plaus.
Quelle: „Freie Presse" vom 21.03.2018
NEUE GLOCKEN :
Mängel am Kirchturm entdeckt
PLEIßA - Im Zuge der Anschaffung von neuen Glocken für die Pleißaer Kirche sind Mängel am Kirchturm festgestellt worden. Damit das Bau­werk die Last des Geläuts überhaupt aufnehmen kann, wurden seit ver­gangenem Oktober zusätzliche Holzbalken eingezogen. „Dabei wur­den Schäden entdeckt, weshalb die Arbeiten länger dauerten als ge­plant", sagte Steffen Schulze vom Kirchenvorstand. Im Nachhinein sei er aber froh, dass die Mängel auf diese Weise ans Licht kamen. „An­dernfalls hätte das schlimme Folgen für die Statik haben können - bis hin zum Einsturz des Turms", er­klärte Schulze. Bislang musste der Pleißaer Kirchturm keine schweren Lasten tragen, weil die alten Glo­cken aus Stahl in einem an die Kir­che angedockten Anbau unterge­bracht sind. Die neuen Bronze­glocken sollen am Ostersonntag erstmals geläutet werden. (jop) Quelle: „Freie Presse" vom 22.03.2018
Neue Glocken läuten im Turm
PLEIßA - Am Sonntag haben die drei neuen Glocken in der Pleißaer Kirche das erste Mal offiziell im Kirchturm geläutet. Sie waren als Ersatz für die alten Glocken ange­schafft worden. Zuvor hatte es aber noch Arbeiten am Kirchturm geben müssen, da Mängel an der Bausub­stanz bestanden. Bislang hatte der Turm keine schweren Lasten tragen müssen, weil die alten Glocken aus Stahl in einem an die Kirche ange­dockten Anbau untergebracht sind. Die neuen Bronzeglocken klingen nach Aussage von Daniel Illgen vom Vorstand der Kirchgemeinde etwas leiser, dafür aber schöner als die al­ten. (reu) Quelle: „Freie Presse" vom 03.04.2018
                          >Der Klang der neuen Glocken / 15. April 2018<
Der Kran ist groß genug...
In luftiger Höhe...
Mehr zu den Glocken + Läuteordnung
im Kirchgemeindeboten >Hier<
Video 1
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