Pleißaer Speditionsfirma ist gut in Fahrt
Limbach-Oberfrohnaer Niederlassung der Jung und Leyener GmbH gehört seit einem Jahr zur italienischen Gruber Logistics AG
VON MICHAEL BRANDENBURG
Pleißa. Auf die wirtschaftliche Ent­wicklung der Limbach-Oberfrohna­er Niederlassung der Speditionsfir­ma Jung und Leyener GmbH, Kreuz­tal, hat sich die Übernahme durch die italienische Gruber Logistics AG vor einem Jahr positiv ausgewirkt.
„Wir haben in dieser Zeit zwei weitere Fahrer und eine Bürokraft eingestellt", berichtet Niederlas­sungsleiterin Gabriele Löwel. Sechs Zugmaschinen sind auf dem Be­triebsgelände im Pleißaer Gewerbe­gebiet stationiert. Bei der gesamten Firma Jung und Leyener, deren zweiter und wichtigster Standort im westfälischen Kreuztal liegt, stieg die Mitarbeiterzahl von 63 auf 87, seit das Unternehmen von seinen Gründern altersbedingt im September 2006 an die Gruber Logistics AG aus Auer bei Bozen verkauft wurde. 2,6 Millionen Euro hat Gruber bis­her bei Jung und Leyener investiert.
„Das Grundstück und die Tank­stelle hier in Pleißa gehören aber nach wie vor Heinrich-Hermann Leyener, wir sind Mieter", erklärt Gabriele Löwel. 1990 hatten er und Alfons Jung ihre Niederlassung bei Chemnitz eröffnet, zuerst auf dem ehemaligen Kraftverkehrs-Gelände in Lichtenstein, ab 1993 in Hermsdorf und seit 1996 in Pleißa. „Der 1 Grund war die verkehrsgünstige La­ge. Unsere „Rennstrecke" geht von Sachsen ins Siegerland und zurück", sagt die Niederlassungsleiterin. Rund ein Drittel der Touren führt inzwischen ins Ausland, nach Hol­land, Belgien, England, Schweden und zunehmend nach Russland und in andere ehemalige GUS-Staaten.
Dabei befördern die apfelgrünen Lastwagen von Jung und Leyener selten das übliche Stückgut. So nennt man es, wenn Paletten und Kisten für verschiedene Kunden zu­sammen den Frachtraum füllen. Die Spezialität der Speditionsfirma sind Schwerlast- und so genannte La­dungstransporte - dann mietet ein Auftraggeber den gesamten Sattel­auflieger. Zum Fuhrpark gehören mehrere Spezialtieflader, mit denen bis zu 83 Tonnen schwere Frachten ans Ziel gebracht werden können, die für gängige Sattelauflieger meist auch zu lang, zu breit oder zu hoch sind. „Jeder dieser Transporte muss mit seinen Abmessungen auf den Zentimeter genau bei der Polizei an­gemeldet werden", erläutert Gabriele Löwel, wofür sie und die anderen Pleißaer Büromitarbeiter unter an­derem zuständig sind.
Zu den Frachten, die von den jetzt sieben Fahrern der Niederlas­sung geladen werden, gehören bei­spielsweise Drehgestelle für Loko­motiven, große Bagger, Behälter für den Apparatebau und Industriema­schinen. „Außer bei der Ausliefe­rung neuer Technik haben wir auch viel mit Produktionsverlagerungen, darunter nach Osteuropa, zu tun", erzählt Gabriele Löwel. Der Haupt­grund dafür, dass die Lastwagen der Pleißaer Niederlassung zurzeit gut in Fahrt sind, sei aber die gute Kon­junktur der einheimischen Wirt­schaft, spüren die Spediteure.
Für die Fahrer bedeutet das, oft nur aller 14 Tage, bestenfalls jedes Wochenende nach Hause zu kom­men. „Obwohl die Anforderungen bei uns höher sind als an „normale" Brummifahrer, haben wir keine Ar­beitskräftesorgen. Die Männer und ihre Frauen wissen, worauf sie sich einlassen", so die Niederlassungs­leiterin. Viele Trucker seien auch heute noch echte Romantiker. Ab 2008 soll in Pleißa ein Lehrling zum Kraftfahrer ausgebildet werden.
Zum Jahresende, so kündigte Ge­schäftsführer Martin Gruber an, soll Jung und Leyener in Gruber Logis­tics umfirmieren. Diese internatio­nale Unternehmensgruppe mit 13 europäischen Standorten verfügt über 520 Fahrzeugeinheiten und erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von 123 Millionen Euro.
Quelle: „Freie Presse" vom 06. 11. 2007
Bild: Freie Presse
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Finanzpreis für Gruber Logistics
Pleißa. Das Südtiroler Logistik-Unternehmen Gruber Logistics, das auch einen Standort in Plei­ßa unterhält, ist mit dem renom­mierten italienischen Finanz­preis Milano Finanza Company Award ausgezeichnet worden. Der Preis für herausragende Wertschöpfungskompetenz wird jährlich vom Verlag Class Editori, dem größten Herausge­ber in der italienischen Finanz­kommunikation, vergeben. Gru­ber Logistics, das nach eigenen Angaben europaweit 14 Filialen unterhält, 430 Angestellte zählt und weltweit mit 570 Fahrzeu­gen unterwegs ist, hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 23 Prozent gesteigert. (MIB)
Quelle: „Freie Presse" vom 13. 06. 2008