Pleißaer weiß: So bietet man der Sommersonne Paroli
Ronny Rosenkranz wurde Landessieger der Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker - Im nächsten Jahr ist Meisterabschluss geplant
Von Jürgen Sorge
Pleißa. Für Ronny Rosenkranz aus Pleißa ist Rollladen-und Sonnenschutz-Mechatroniker ein interessanter Beruf, der ihn stets mit neuen Herausforderungen kon­frontiert. Im Juli schloss er seine Lehre an der staatlichen Berufsschu­le Wiesau in Bayern mit Auszeich­nung ab. Mit seinem Gesellenstück wurde er Landessieger der Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatro­niker. Bereits im kommenden Früh­jahr will der 22-Jährige seine Meis­terausbildung abschließen.
Ronny Rosenkranz gehört zu dem ersten Jahrgang, der die Ausbil­dung nach der neuen Prüfungsord­nung abschloss. „In unsere Branche zieht immer mehr Elektrik und Elektronik ein. Das macht die Ar­beit stets anspruchsvoller und inte­ressanter", weist er auf den elterli­chen Betrieb in Kändler, wo er die praktische Ausbildung absolvierte: „29 von 30 Garagentoren, die wir verkaufen, sind heutzutage mit ei­ner elektrischen Steuerung verse­hen." Wie gut die Technik arbeitet, stellte Ronny Rosenkranz mit sei­nem Gesellenstück unter Beweis. Er konstruierte einen Vorbaurollladen mit Insektenrollo und Sonnen­schutzbehang für ein 80 Mal 100 Zentimeter großes Fenster. Für des­sen Anfertigung hatte er 18 Stunden Zeit. Über eine Funksteuerung öffnet und schließt sich der Rollladen entsprechend der Tageszeit. Durch einen zusätzlichen Lichtsensor kann zudem der Sonnenschutzbe­hang nach den Lichtverhältnissen automatisch gesteuert werden. „Au­ßerdem trägt so ein Rollladen we­sentlich zu der Wärmedämmung des Gebäudes bei und ist ein wirksa­mer Schutz gegen Einbrecher", merkt der frischgebackene Geselle an. Ronny Rosenkranz, der vor der Lehre das Abitur ablegte, verkürzte die Lehrzeit dadurch auf zwei Jahre. Dass er jetzt gleich die Meisteraus­bildung anschließt, sieht der Pleißa­er ebenfalls als großen Vorteil, da das theoretische Wissen noch frisch sei. Bis Ende des Jahres absolviert er in Wiesbaden die fachtheoretische und fachpraktische Ausbildung. Im Januar beginnt dann die Ausbil­dung zum Fachwirt bei der Hand­werkskammer Chemnitz.
Sein Vater freut sich über den Elan natürlich sehr. „Wenn mein Sohn einmal das Geschäft über­nimmt, haben unsere Kunden dann weiterhin auf lange Zeit einen kom­petenten Ansprechpartner."
Betrachtet er sich den Nach­wuchs in der Branche insgesamt, treibt ihm das allerdings die Sorgen­falten auf die Stirn. „An der jetzigen zentralen Meisterausbildung neh­men lediglich acht Leute aus der ge­samten Bundesrepublik teil. Das ist viel zu wenig."
Der langjährige Handwerksmeister weist auf die Kehrseite dieser Medaille: „Immer mehr ungelernte Kräfte drängen auf den Markt und versuchen, mit Bil­ligangeboten Kunden zu gewinnen. Leute, die auf diese Weise ein ver­meintliches Schnäppchen gemacht haben, werden bald mit teuren Re­paraturen konfrontiert. Spätestens dann suchen sie beim Fachmann Rat", weiß er aus täglicher Praxis.
BERUF IM PORTRÄT
Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroni­ker lassen unter anderem Rollläden und Rollladenanlagen, Verdunklungs- und Sonnenschutzeinrichtungen sowie Rollto­re und Rollgitter in der Werkstatt entste-
hen. Nachdem sie sich vor Ort über die er­forderlichen Arbeiten informiert und die Aufmaße genommen haben, be- und ver­arbeiten sie mit Hilfe unterschiedlicher Maschinen Hölzer, Textilien, Metalle und Kunststoffe. Wer sich für den Beruf inte­ressiert, sollte Spaß am Gestalten, Rech­nen, Zeichnen und ein gutes handwerkli­ches Gespür haben.
Quelle: „Freie Presse" vom 08.12.2007
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