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Stadt zeichnet Famlienunternehmen aus
Einem kleinen Hand­werksbetrieb in Pleißa ist eine große Überraschung gelungen: Die Inhaber des Familienunternehmens Motoren-Frech sind gestern beim Neujahrs­empfang der Stadt Limbach-Oberfrohna als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet worden.
-Von Katrin Sternberg-
LIMBACH-OBERFROHNA - Sie wissen alles über Kolben, Motoren und Zy­linderköpfe: Seit mehr als 30 Jahren werden bei Motoren-Frech in Pleißa Maschinen wieder zum Laufen ge­bracht. Gestern Abend sind Uwe und Thomas Frech, Leiter des Familienunternehmens, sowie Firmen­gründer Dieter Frech beim Neu­jahrsempfang in der Stadthalle Lim­bach-Oberfrohna als Unternehmer des Jahres 2010 ausgezeichnet wor­den. Eine Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Handel, Landwirtschaft und Politik hatte das Familienunter­nehmen unter 13 Nominierten aus­gewählt.
Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, lob­te den Handwerksbetrieb als gestan­denes, in zweiter Generation fortge­führtes Familienunternehmen. „Der Betrieb hat die Zeit nach der Wende als Neuanfang verstanden und seine Chance genutzt", so Mothes. Ge­gründet 1979 von Dieter Frech, hat sich das Unternehmen an der Hohensteiner Straße nach der Wieder­vereinigung auf die Instandsetzung von kleineren und mittleren Benzin-, Diesel- und Gasmotoren spezia­lisiert. Die derzeit 17 Mitarbeiter re­parieren Automotoren genauso wie Antriebe von Notstromgeneratoren, Baggern und Gartengeräten. Pro Jahr werden laut Thomas Frech, der das Unternehmen seit 2002 gemein­sam mit seinem Bruder leitet, rund 600 Motoren wieder zum Laufen ge­bracht und etwa 1200 Zylinderköpfe in Stand gesetzt.
Eine Marktnische hat das Unter­nehmen, das nach eigenen Angaben im Jahr einen Umsatz von annä­hernd 1,5 Millionen Euro erwirt­schaftet, außerdem in der Herstel­lung von Kolben entdeckt. So fertigen die Pleißaer Emzelstücke für Oldtimer- und Sportmotoren. „Die Sonderanfertigungen haben wir so­gar schon nach Neuseeland gelie­fert", sagt der 40-jährige Thomas Frech. Hauptstandbein sei aber die Reparatur von Motoren. Zu den Kunden gehörten vor allem Werk­stätten aus Sachsen und Thüringen. Für Thomas Frech liegt das Erfolgs­geheimnis vor allem in der Qualität: „Wir prüfen alles zweimal."
Das Preisgeld der Stadt in Höhe von 1500 Büro will Motoren-Frech auf 2000 Euro erhöhen und laut Thomas Frech an das Kinder- und Jugendheim in der Stadt spenden.
Die Geschichte des Unternehmens
1928: Walter Seifert eröffnet eine Zy­linder-Schleiferei in Altmittweida. Vor dem Zweiten Weltkrieg verlagert er den Firmenstandort nach Pleißa.
1979: Dieter Frech, gelernter Dreher und ehemaliger Mitarbeiter im Moto­renbau der Barkas-Werke in Karl-Marx-Stadt, kauft das Unternehmen von Seifert. Bis 1990 führt er es als Privatfirma mit zwei bis drei Mitarbei­tern weiter. Sie ist spezialisiert auf die Reparatur von Trabant-Zylindern.
ab 1990: Dieter Frech baut das Unternehmen nach der Wiedervereini­gung aus - es werden Motoren aller Art in Stand gesetzt. Ebenso erfolgt 1993 der Umzug in ein neues Firmen­gebäude an der Hohensteiner Straße.
2002: Die beiden Söhne des Firmen­gründers übernehmen die Leitung des Unternehmens. Uwe Frech leitet den Werkstattablauf und kontrolliert die Instandsetzung von Motoren und Zylinderköpfen. Sein jüngerer Bruder Thomas Frech kümmert sich um die Beratung von Kunden und den Ver­kauf von Ersatzteilen, (knp)
Quelle: „Freie Presse" vom 15. Januar 2011
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