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Fahndung: Flüchtiger schreibt an Polizei Der seit mehr als einer Woche gesuchte Hardy Georgi hat sich per E-Mail an die Ermittler gewandt. Trotzdem kommen sie ihm nicht auf die Spur. Aus Sicht der Beamten ist er weiterhin mit einer Waffe auf der Flucht. -VON MANDY FISCHER- Seit acht Tagen wird der 29-jährige Hardy Georgi von der Polizei gesucht - mit einem Großaufgebot in Hartmannsdorf, wo er zuhause ist, in Limbach-Oberfrohna, wo seine ehemalige Partnerin wohnt, und in Chemnitz, wo in der Innenstadt sein Auto sichergestellt wurde. Der Mann soll nach Darstellung der Polizei nach einem Streit mit seiner Ex-Freundin ihr gedroht haben und ist seitdem untergetaucht. Da im Waffenschrank des Schützenvereins, in dem er Vorsitzender ist, eine Waffe fehle, gehen die Ermittler davon aus, dass Hardy Georgi bewaffnet ist. Während sämtliche Suchaktionen bislang im Sande verliefen, hat die Polizei am Sonntag überraschend darüber informiert, dass sie mit dem Flüchtigen in Kontakt steht. Dabei seien nicht die Beamten ihm auf die Spur gekommen, sondern er habe sich per E-Mail bei ihnen gemeldet. Dem Vernehmen nach gab es inzwischen mehrere E-Mail-Kontakte von beiden Seiten. Die Polizeidirektion Chemnitz habe dafür Experten hinzugezogen. Details aus dem Schriftverkehr gibt sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt. Ziel sei es, einen persönlichen Kontakt herzustellen, sodass sich der Hartmannsdorfer zur Sachlage selbst äußern kann. Bislang ist er auf den Vorschlag nicht eingegangen. Offenbar kann die Polizei auch nicht nachverfolgen, von wo aus Hardy Georgi agiert, denn: Wir wissen nicht, wo er ist", so ein Sprecher am Abend. In der Nacht zu Mittwoch hieß es noch, er halte sich außerhalb von Sachsen auf. Inzwischen gebe es keinerlei Indizien auf seinen Aufenthaltsort. Er könne auch in Chemnitz sein. So ist es, sagt der Flüchtige selbst - er hat am Wochenende die Öffentlichkeit gesucht. Laut Polizei kontaktierte er mehrere Medien. Auch bei der Freien Presse" ging eine E-Mail mit dem Absender Hardy Georgi ein, in der seine Sicht auf den Fall erläutert wird. Georgi schreibt, die Vorwürfe gegen ihn seien unhaltbar. Er sei unschuldig. Die Nachfrage, weshalb er sich dennoch nicht der Polizei stellt, um zur Aufklärung beizutragen, ließ er unbeantwortet. Vielmehr schloss er eine Zusammenarbeit mit der Polizei wortwörtlich aus. Außerdem sei er nicht auf der Flucht, sondern einfach nicht greifbar", schreibt er. Er habe auch nicht vor, dies zu ändern, bestätigt aber, dass er mit dem Landeskriminalamt in Kontakt steht. In seiner E-Mail an die Freie Presse" erklärt der 29-Jährige, dass er der Bitte der Polizei, sich zu stellen, nicht nachkomme, weil gegen ihn kein Haftbefehl vorliege. Das bestätigt die Polizei. Über den Erlass eines Haftbefehles entscheidet nach Antrag der Staatsanwaltschaft das Gericht. Offenbar wiegen die Vorwürfe gegen Georgi nicht so schwer, als dass dieser Schritt gerechtfertigt wäre. Die Polizei, die seit Dienstag mit Foto öffentlich nach Georgi fahndet, spricht nach wie vor davon, dass von dem 29-Jährigen keine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht Es stehe momentan der Vorwurf der Bedrohung und möglicherweise von Waffendiebstahl im Raum. Nach Angaben des Flüchtigen selbst ist er unbewaffnet unterwegs. Laut seiner Darstellung hat er drei Waffen besessen. Zwei Pistolen seien von der Polizei beschlagnahmt, ein Gewehr dem Vater überlassen worden, das dieser in einem Schrank verwahrt habe, zu dem er, Hardy Georgi, keinen Zugang habe. Wie er sich erklärt, dass dennoch eine Waffe fehlt, diese Frage ließ er unbeantwortet. Die Polizei stellt seine Aussage in Frage: Wenn er persönlich mit uns Kontakt aufnehmen würde und uns sagt, wo die Waffe ist, erst dann können wir sicher sein, dass er unbewaffnet ist", so ein Sprecher. Er wisse aber nicht, wo die Waffe ist, schreibt Georgi der Freien Presse". Seine Mutter hatte berichtet, dass der Sohn wahrscheinlich den elektronischen Code für den Waffenschrank des Schützenvereines, in dem auch die Eltern Mitglied sind, kannte und wohl eine Waffe entnommen habe. Quelle: Freie Presse" vom 18.06.2018 |
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Freunde sympathisieren mit Flüchtigem Nachdem sich der 29-jährige Hardy Georgi bei Medien und Polizei gemeldet hat, wird jetzt über seinen Aufenthaltsstandort spekuliert. -VON BETTINA JUNGE- HARTMANNSDORF - Am Montagnachmittag steht ein Polizeiauto am Ende der Straße in Hartmannsdorf, wo Hardy Georgi wohnt. Unmittelbar vor seiner Wohnung ist ein zweites Auto zu sehen. Die Fahndung der Polizei läuft weiter. Allerdings nicht mit einem Großaufgebot", sagt Polizeihauptkommissarin Jana Ulbricht Denn es gebe keine konkreten Anhaltspunkte, wo sich der 29-Jährige befindet. Außerdem gehe keine Gefahr für die Allgemeinheit von ihm aus. Vorige Woche hatten mehrere Hundert Beamte nach dem Flüchtigen in einem Waldgebiet bei Pleißa, in der Innenstadt von Limbach-Oberfrohna sowie in Hartmannsdorf gesucht. Bis heute gehen die Ermittler davon aus, dass der junge Mann mit einer Waffe unterwegs ist. Er soll seine 35-jährige Ex-Freundin und ihre Familie bedroht haben. Daraufhin war die Familie aus Pleißa an einen sicheren Ort gebracht worden. Georgi ist seitdem untergetaucht und hatte sich am Wochenende bei der Polizei und Medien, darunter der Freien Presse", gemeldet, Er versichert: Ich bin unbewaffnet." Er verstecke sich nicht. Aber er sehe auch nicht ein, dass er mit der Polizei zusammenarbeiten soll, weil die Beamten nichts zu seiner Sicherheit getan hätten. Er fühle sich durch die Familie seiner Ex-Freundin bedroht. Die Polizei bestätigt, dass Anzeigen von beiden Seiten vorliegen. Die Ermittler gehen davon aus, dass Georgi bewaffnet ist, weil im Waffenschrank seines Schützenvereins eine Waffe fehlt. Also müssen wir unterstellen, dass er diese bei sich trägt", sagt Ulbricht. Das Beste wäre, er stellt sich und kann die Sachlage erhellen", ergänzt sie. Deshalb verrät sie auch keine Details zum E-Mail-Verkehr mit Georgi. Die Polizei stehe mit ihm in Kontakt, könne aber nicht sagen, wo er sich aufhält. Ob das technisch nicht möglich sei, sagt Ulbricht nicht. Den Kontakt hatte Georgi selbst gesucht, er schrieb die erste E-Mail. Computerexperten verweisen darauf, dass sich sehr einfach verschleiern lässt, von welchem Standort aus sich jemand ins Internet einwählt oder eine E-Mail verschickt. Mit einer Anonymisierungssoftware oder dem Thor-Browser kann selbst ein ungeübter Internetnutzer verhindern, dass sein Standort ermittelt wird", sagt ein Experte. Mit einer solchen Software werden die versendeten und empfangenen Datenpakete über mehrere Zwischenstationen in anderen Ländern umgeleitet und anonymisiert. Eine Rückverfolgung sei dadurch unmöglich. Indes haben Freunde und Sympathisanten eine. Facebook-Gruppe Hardy, wir stehen hinter dir" gegründet. Auf diesem persönlichen Blog haben sich 181 Personen eingetragen, 154 von ihnen gefällt die Initiative. Eine Freundin schreibt beispielsweise, dass es wichtig sei, dass Hardy Georgi erfährt, wie viele Menschen hinter ihm stehen. An anderer Stelle ist von Hetzjagd und Panikmache die Rede. Viele drücken ihre Sympathie mit dem 29-Jährigen aus und hoffen, dass er gesund zu seiner Familie zurückkehrt. Ein Haftbefehl liegt gegen Georgi nicht vor. Dafür wiegen offenbar die Vorwürfe gegen ihn - Bedrohung und möglicherweise Waffendiebstahl nicht schwer genug. Quelle: Freie Presse" vom 19.06.2018 |
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Polizei findet Mann nach Großfahndung -VON BETTINA JUNGE- Nach einem 29-Jährigen aus Hartmannsdorf hatten Hunderte Beamte seit Juni gesucht, weil er seine Ex-Freundin bedroht haben soll. Eine Festnahme verhinderte ein Richter. Die Polizei hat einen seit Juni gesuchten 29-Jährigen aus Hartmannsdorf gefunden. Nach einem Familienstreit hatte die Polizei tagelang nach dem mutmaßlich Bewaffneten gesucht. Er wurde am Donnerstagmorgen in einem Hotelzimmer in Frankfurt am Main festgestellt, wie die Polizei am Abend mitteilte. Eine Waffe fanden die Beamten nicht bei ihm. Beamte der Chemnitzer Kriminalpolizei vernahmen ihn. Bei der Durchsuchung des Hotelzimmers fanden sie keine Schusswaffe. Wir hatten einen Hinweis erhalten, dass sich der Mann im Hotel befindet", sagte Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Daraufhin seien vier Beamte aus Chemnitz nach Frankfurt gefahren. Einen Antrag der Polizei, den Mann langer in Gewahrsam zu behalten, lehnte der örtlich zuständige Richter allerdings ab. Der 29-Jährige musste daraufhin auf freien Fuß gesetzt werden. (Fasse wer es fassen kann
-Anm. d. Red.) Nachdem der Hartmannsdorfer mit der Familie seiner Ex-Freundin aus Limbach-Oberfrohna in Streit geraten war, hatte die Polizei Mitte Juni intensiv und öffentlich nach ihm gefahndet. Dabei war ein Großaufgebot unter anderem in Chemnitz unterwegs. Mehrere Hundert Beamte suchten auch in Hartmannsdorf und in einem Waldstück bei Pleißa nach ihm. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Einsatz in der Nacht in der Innenstadt von Limbach-Oberfrohna, als Spezialkräfte das größtenteils leer stehende Postgebäude durchkämmten. Die Familie der Ex-Freundin war zunächst an einen sicheren Ort gebracht worden. Inzwischen ist sie nach Angaben der Polizei in ihr Haus nach Limbach-Oberfrohna zurückgekehrt. Auch die beiden Kinder der Ex-Freundin besuchen wieder die Kita. Weitere Vorsichtsmaßnahmen seien nicht mehr notwendig, hieß es. Die Polizei war damals davon ausgegangen, dass das Mitglied eines Schützenvereins bewaffnet sein könnte. Die Vorwürfe hatte der Gesuchte gegenüber Freie Presse" zurückgewiesen. Anhaltspunkte, dass von ihm Gefahr für die Öffentlichkeit ausging, gab es laut Polizei zu keinem Zeitpunkt. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hatte mitgeteilt, dass keine Voraussetzungen für einen Haftbefehl bestehen. Ob der 29-Jährige wieder zurück in die Heimat kommt, konnte die Polizeisprecherin nicht sagen. Die Ermittlungen dauerten an. Nach wie vor kontrolliere die Polizei das Wohnhaus der Familie der Ex-Freundin in Limbach-Oberfrohna. Auch am Wohnsitz des 29-Jährigen und seiner Eltern in Hartmannsdorf fänden regelmäßig Kontrollen statt, (mit jop) Quelle: Freie Presse" vom 20/21.07.2018 Mehr (Fragen als Antworten) finden Sie >Hier< |
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Nach Bedrohung und Flucht - Mann jetzt im Gefängnis Wochenlang suchte die Polizei nach ihm. Als sie ihn hatte, war er schnell wieder frei. Für einen Haftbefehl reichten die Vorwürfe nicht, hieß es. An seinem 30. Geburtstag klickten die Handschellen nun doch. -VON MANDY FISCHER- Selten hat ein Beziehungsstreit einen Polizeieinsatz in diesem Ausmaß ausgelöst: Im Juni soll ein damals 29-Jähriger seine Ex-Freundin sowie ihre Familie bedroht haben und danach geflüchtet sein. Die Polizei ging davon aus, dass das Mitglied eines Schützenvereins bewaffnet ist. Hunderte Beamte suchten nach dem Mann in Chemnitz, in einem Waldgebiet bei Pleißa, in der Innenstadt von Limbach-Oberfrohna sowie in Hartmannsdorf. Gestellt wurde er schließlich nach einem Hinweis in einem Hotel in Frankfurt/Main. Doch der Erleichterung folgte die Ernüchterung: Nach kurzer Befragung mussten die Ermittler den Mann ohne Auflagen gehen lassen. Es gab keinen Haftbefehl. Er war von der Staatsanwaltschaft auch nie beantragt worden. Die zu dieser Zeit bekannten Vorwürfe - Bedrohung und möglicher Verstoß gegen das Waffengesetz - wogen dafür nicht schwer genug, schätzte die Chemnitzer Ermittlungsbehörde zu diesem Zeitpunkt ein. Inzwischen liegt das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Zwickau, weil ein Großteil der Taten im dortigen Landkreis begangen wurde, so die Begründung, Die Zwickauer Behörde hat die Tatvorwürfe teils anders bewertet als die Kollegen in Chemnitz und Haftbefehl beantragt, den die zuständige Amtsrichterin sofort erließ. An seinem 30. Geburtstag Anfang August ist der Mann festgenommen worden. Seither sitzt er in Zwickau in Untersuchungshaft. Eine Vielzahl von Verfahren wurde gebündelt, die alle auf den Beziehungsstreit zurückzuführen seien, sagt Ines Leonhardt, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Zwickau. Dem Mann wird vorgeworfen, seiner Ex-Freundin seit Februar nachgestellt, sie bedroht und Hausfriedensbruch begangen zu haben. Weitere Vorwürfe lauten Sachbeschädigung, versuchte gefährliche Körperverletzung, unerlaubtes Führen einer Schusswaffe und Wohnungseinbruchsdiebstahl. An jenem Tag, als der Streit eskalierte, soll der Mann auch in das Haus der bedrohten Familie eingebrochen sein und etwas entwendet haben. Dieser Einbruchsvorwurf wiege, das mögliche Strafmaß betreffend - mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe -, am schwersten, so Leonhardt. Aufgrund des insgesamt zu erwartenden Strafmaßes könne von Fluchtgefahr ausgegangen werden. Deshalb und wegen seines bisherigen Verhaltens, so Leonhardt, sei der Haftbefehl erlassen worden. Mit einer Anklage sei erst in mehreren Monaten zu rechnen. Solange bleibe der 30-Jährige in Haft. Den Anfang des Dramas sh. >hier< . Quelle: Freie Presse" vom 22.08.2018 |
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Sportschütze erneut vor Gericht Ein 31-Jähriger soll seine Ex-Freundin bedroht haben. Der Fall wird neu aufgerollt - auch weil es weitere Vorwürfe gibt. VON BETTINA JUNGE Zwei Justizbeamte führen den 31-Jährigen in Fußfesseln in den Sitzungssaal 241 des Landgerichtes Zwickau. Mit gesenktem Kopf setzt er sich neben seinen Anwalt, die Handschellen werden ihm abgenommen. Seit Mittwoch muss sich der Mann erneut wegen Bedrohung und Nachstellung verantworten: Demnach soll er in das Haus seiner Ex-Freundin eingebrochen sein, sie über Monate mit Nachrichten bombardiert und ihr E-Mail-Konto gehackt haben, weil er das Ende der Beziehung nicht akzeptieren wollte. Über einen GPS-Sender soll er sie ausspioniert haben. Außerdem soll er Todesdrohungen an sie und ihre beiden Kinder geschickt haben. Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil der Sportschütze fünfeinhalb Wochen lang auf der Flucht gewesen war. Die Polizei hatte für die Suche unter anderem ein Waldgebiet bei Limbach-Oberfrohna abgeriegelt und in Chemnitz gefahndet, weil vermutet worden war, dass der Mann eine Waffe bei sich trug. In erster Instanz war der Angeklagte im Mai 2019 zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Zum Auftakt der Berufungsverhandlung schilderte der Mann, der seit 14 Monaten in Untersuchungshaft sitzt, minutiös die Vorfälle seit April 2018. Dabei räumte er Fehler ein, erhob aber gleichzeitig massive Vorwürfe gegen die Familie der Ex-Freundin, wonach diese ihn bedroht habe. Als Zeugen wurden die 37-Jährige, die auch als Nebenklägerin auftrat, deren Bruder und Eltern gehört. Sie alle schilderten den Angeklagten als ruhigen, in sich gekehrten jungen Mann, der sich in der etwa einjährigen Beziehung liebevoll um die beiden Kinder aus einer anderen Beziehung der Frau gekümmert habe. Seine Eltern und die der Ex-Freundin waren befreundet. Als die Beziehung Anfang 2018 Brüche bekam, sei es zwischen dem Paar zu Streitereien gekommen. Die Ex-Freundin und deren Familie nannten es Stalking bis hin zu Morddrohungen. Der Angeklagte sprach davon, dass er die Beziehung von selbst beendet habe. Anfeindungen, Streitereien und Nachstellungen endeten mit Anzeigen - von beiden Seiten. Schließlich brach der Mann in das Haus der Familie seiner früheren Freundin ein. Dabei soll er Geld, Papiere, Schlüssel und Unterlagen gestohlen haben. Der Vater der Ex-Freundin überraschte ihn und schlug ihn aus Notwehr mit einem Werkzeug auf den Kopf, hieß es. Anschließend habe der Einbrecher Pfefferspray versprüht. Danach flüchtete der Mann, die bundesweite Suche nach ihm begann. Aufgrund der Bedrohung und weil es hieß, er sei bewaffnet, wurde die Familie über mehrere Wochen in Polizeischutz genommen. Wir hatten nur Angst", sagte die 59-jährige Mutter der Ex-Freundin. Selbst die Eltern des Angeklagten hätten geäußert, dass ihr Sohn unberechenbar sei, sagten die Zeugen. Sie fühlten sich auch von der Familie des Angeklagten verfolgt, als er bereits im Gefängnis saß. Wir wollen Ruhe vor ihm haben", sagte der 69-jährige Vater der Ex-Freundin. Es sei kein Streit zwischen zwei Familien, alles habe damit angefangen, dass der junge Mann die Trennung von seiner Tochter nicht verkraftet habe. So berichtete der Bruder der Ex-Freundin, dass, nachdem der Mann verurteilt worden sei, die Bedrohung nicht aufgehört habe. Die Mutter des Angeklagten spioniere der Familie nach und habe Detektive auf sie angesetzt. Aus dem Gefängnis heraus habe der 31-Jährige Anzeigen gegen ihn und seine Familie wegen angeblicher Schwarzarbeit und anderen Delikten gestellt, so der Bruder. Der Berufungsprozess wird am Dienstag mit der Befragung von Polizisten und weiteren Zeugen wie den Eltern des Angeklagten fortgesetzt. Dabei soll auch herausgefunden werden, ob der Angeklagte bewaffnet unterwegs war, denn von der Waffe fehlt noch jede Spur. Quelle: Freie Presse" vom 26.09.2019 |
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Sportschützen-Prozess: Rätsel um verschwundene Waffe Ein 31-Jähriger soll seine Ex-Freundin bedroht haben und steht deswegen vor Gericht. Mit ihm verschwand damals eine Waffe - aus einem Tresor, dessen Code nur eine Person gekannt haben will. Gepanzerte Wagen, schwerbewaffnete Polizisten, Suchhunde und Hubschrauber: Mit einem Großaufgebot suchte die Polizei im Juni 2018 in Chemnitz und Limbach-Oberfrohna nach einem Mann, der seine Ex-Freundin bedroht haben soll. Der Grund für den großen Aufwand: Der Flüchtige, der fünf Wochen später in Frankfurt/Main aufgespürt wurde, war Mitglied in einem Schützenverein und zeitgleich mit seinem Abtauchen verschwand eine Waffe, die er zuvor ab und an genutzt hatte. Um die ging es am Dienstag beim zweiten Verhandlungstag des Berufungsprozesses am Landgericht Zwickau. Dort muss sich der mittlerweile 3i-Jährige wegen Bedrohung und Nachstellung verantworten. Er soll in das Haus der Familie seiner Ex-Freundin eingebrochen sein und sie über Monate mit E-Mails bombardiert haben. In erster Instanz hatte ihn das Amtsgericht zu drei Jahren Haft verurteilt; er sitzt seit Sommer 2018 in Untersuchungshaft. Am Dienstag sagte erstmals der Vater des Angeklagten aus; er hatte zuvor von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Der 67-Jährige beschrieb, wie die Familie der Ex-Freundin seines Sohnes die Sorge geäußert habe, der Sohn könne ihnen etwas antun. Aus seiner Sicht sei das Hysterie" gewesen, so der Vater. Um die Familie zu beruhigen, habe er dennoch den Code zum Waffentresor in seinem Haus geändert, zu dem sein Sohn bis dahin Zugang gehabt habe. Den Code kannte außer mir niemand", sagte er. Als der Angeklagte am 10. Juni 2018 im Haus der Familie seiner Ex-Freundin auftauchte, sich eine Auseinandersetzung mit deren Vater lieferte und danach verschwand, wollten Polizisten überprüfen, ob noch alle Waffen in diesem Tresor sind. Nur: Der Schrank ließ sich nicht öffnen, der Code war verändert worden. Ein Spezialist sägte ihn auf. Es fehlte eine Langwaffe, ein halbautomatisches Gewehr des Typs AR 15 samt 150 Schuss Munition. Sein erster Gedanke sei damals gewesen, dass sein Sohn etwas mit dem Verschwinden zu tun haben müsse, berichtete der Vater. Er war weg, die Waffe war weg." Da sein Sohn den Code aber nicht gekannt habe, sei das Verschwinden des Gewehrs für ihn unerklärlich". Allerdings, so der Vater, stehe der Tresor im Keller eines Mehrfamilienhauses, zu dem mehrere Personen Zugang hätten. Im Nachgang habe er ihn mit einer Alarmanlage versehen. Die Waffe ist bis heute verschollen. Sie hätte, so der Vater, aber bereits im April 2018 aus dem Verkehr gezogen werden können. Nach einer ersten Bedrohungslage hätten Polizisten die Kurzwaffen seines Sohnes aus dessen Wohnung und den Waffenschein eingezogen, besagte Langwaffe aber im Tresor in seinem Haus gelassen, berichtete der 67-Jährige: Sie sagten, die Waffe sei dort gut verwahrt." Am Dienstag sagte außerdem, die Mutter des Angeklagten aus. Sie schilderte ihren Sohn als ruhig und bedacht". Die Ex-Freundin habe ihn belogen und hingehalten, sagte die 61-Jährige. Zudem sei ihre Familie vom Bruder des Angeklagten mehrfach bedroht worden, behauptete die Frau. Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt. Quelle: Freie Presse" vom 02.10.2019 |
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Neues Spielgerät für Pleißaer Kinder Seit Ende Mai können sich die Kinder in Pleißa über ein neues Spielgerät auf dem Spielplatz am Dorfteich freuen. Die Mitarbeiter des Bauhofs (Foto) haben dort eine große Federnwippe aufgebaut, die mehrere Kinder gleichzeitig nutzen können. Zudem gibt es einen Rutschenturm,.Schaukel, Wippe und Sandkasten. Quelle: Stadtspiegel" vom 21.06.2018 |
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Einblick in Planungen für neue Stromtrasse Netzbetreiber will mit Bürgern ins Gespräch über Vorhaben kommen VON SUSANNE STREICHER Pleißa - Für eine Informationsveranstaltung zum geplanten Neubau der Hochspannungsleitung zwischen Röhrsdorf bei Chemnitz und Remptendorf in Ostthüringen, die auch durch Limbach-Oberfrohna und Waldenburg verläuft, wird am Mittwoch, 12. Februar, von 16 bis 19 Uhr in Pleißa im Schützenhaus Pleißa, Hohensteiner Straße 160, stattfinden. Hintergrund der Veranstaltung ist, dass im Frühjahr das sogenannte Planfeststellungsverfahren beginnen soll. Um die Bürger über den Verlauf des Vorhabens auf dem Laufenden zu halten, bietet der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz für betroffene Gebiete Zusammenkünfte an. Dabei wollen Vertreter der beteiligten Stellen und Unternehmen den Stand der Planungen und Vorbereitungen näher vorstellen und erläutern. Dirk Manthey, Projektsprecher bei 50 Hertz, teilt dazu mit, dass die jeweiligen Termine den Behörden, Anliegern sowie 50 Hertz selbst die Möglichkeit bieten, Trassierungsvorschläge nochmals zu prüfen und eventuelle Alternativen zu besprechen. Zudem versprechen sich die Verantwortlichen davon unter anderem eine Chance, aktuelle sowie planungsrelevante Hinweise zu erhalten und sie ins formale Verfahren einzubringen. Die neue Hochspannungsleitung zwischen Chemnitz und dem Umspannwerk im. thüringischen Weida könne in Sachsen im Vergleich zur bestehenden Trasse einen durchaus geänderten Verlauf nehmen. Eine weitere Informationsveranstaltung hat 50 Hertz für Freitag, den 14. Februar, angekündigt. Dann soll von 16 bis 19 Uhr in Esche's Gasthof, Rathausstraße 62, in Callenberg informiert werden. |mit reu, Quelle: Freie Presse" vom 08.02.2020 |
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© GeMo 2002 -2022 |
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Nach fast anderthalb Jahrzehnten ist Schluss: Elektronik und Modellbahn Richter hat geschlossen. In einer Sonderaktion sollen die letzten Miniaturzüge über die Theke gehen. -VON MARIE SCHOLL- Schon jetzt sind die Türen des Geschäfts an der Adelsbergstraße verschlossen. Nach Ostern sollen in einem Ausverkauf bei Elektronik und Modellbahn Richter die letzten Miniaturzüge an den Mann gebracht werden. Dann haben wir noch einmal geöffnet, bis alles weg ist. Das wird so Ende April, Anfang Mai sein", sagt Thomas Richter, der den Modellbahnladen in Chemnitz und einen weiteren in Pleißa gemeinsam mit seiner Frau Kerstin führte und nun in Rente geht. Die Filiale in Pleißa hat bereits seit einigen Tagen zu. Der Bestand der Geschäfte umfasse noch circa 40 Loks, 100 bis 200 Wagen und Schienen, Bäume sowie Häuser. Die Ware aus dem Laden in Pleißa soll nach Chemnitz gebracht und dort gebündelt verkauft werden, danach wird endgültig geschlossen, so Thomas Richter. Nachfolger für die beiden Läden konnte er nicht finden. Es habe zwar einen ernsthaften Interessenten gegeben. Der konnte aber die Übernahmesumme nicht aufwenden, so Kerstin Richter. Keiner hatte das Geld, uns den Warenbestand abzukaufen", bedauert die Geschäftsfrau. Das Interesse am Modellbau habe nachgelassen, sagt ihr Mann. Zum einen liege das daran, dass der Nachwuchs fehle - dem Hobby Modellbau widmeten sich vor allem Rentner -, zum anderen seien Züge und Materialien in den vergangenen fahren immer filigraner, aufwendiger, detailreicher, damit aber auch kostspieliger geworden, erklärt der 66-Jährige. Er spricht von einem jährlichen Preisanstieg von vier Prozent. Eine Miniaturlok koste im Normalfall mehrere Hundert Euro. Trotzdem hatte das Geschäft einen festen Kundenstamm, so Kerstin Richter. Dazu gehörten Modellbahnvereine, aber auch Privatleute. Bis zu 100 Stammkunden habe die Chemnitzer Filiale gezählt. An guten Tagen kamen 20 bis 30 Käufer ins Geschäft, schätzt Thomas Richter. Ohne die Kunden in Chemnitz,von denen manche im Jahr bis zu 8000 Euro für ihr Hobby bei Richters zahlten, hätte das Schwestergeschäft in Pleißa nicht bestehen können, ergänzt er. Modellbahner aus dem Erzgebirge, Dresden und Thüringen seien extra wegen des Ladens nach Chemnitz gekommen. Es gibt wenige, die im digitalen Bereich so viel anbieten wie wir", so Thomas Richter. Der studierte Elektroniker spezialisierte sich auf die digitale Umrüstung von Miniaturbahnen. Ein großer Teil seiner Arbeit bestand darin, alte Modellloks so umzubauen, dass sie originalgetreue Töne von sich gaben. Auch nach dem Aus des Geschäftes will Thomas Richter Bekannte beim digitalen Ausbau ihrer Bahnen beraten. Eigentlich wollte das Ehepaar bereits 2019 die beiden Läden schließen: Wir haben schon ein Jahr überzogen", so Kerstin Richter. Um die Rente noch etwas aufzubessern, wie die Geschäftsfrau hinzufügt. Die Schließung ist sehr bedauerlich", äußerte sich der Vorsitzende des Arbeitskreises Modellbahn Chemnitz, Günther Nitzsche. Er bleibt aber optimistisch: Wir werden unser Zeug woanders herbekommen." Im Internet seien die Bahnen zumal billiger, die persönliche Beratung im Laden der Richters werde ihm aber trotzdem fehlen. Wie viele Modellbahngeschäfte es in Chemnitz noch gibt, dazu lagen der Industrie- und Handelskammer keine Angaben vor. Recherchen der Freien Presse" zufolge gibt es nur noch ein weiteres vergleichbares Fachgeschäft auf dem Sonnenberg. Thomas Richter betrieb seit 2004 sein erstes Modellbahnfachgeschäft in Limbach-Oberfrohna. Das Geschäft lief gut, weshalb seine Frau zwei Jahre später den Schwesterbetrieb in Chemnitz eröffnete. Nach der Schließung will das Ehepaar nun die freie Zeit genießen. Dabei will sich Thomas Richter wieder seinem Hobby widmen: der eigenen Modellbahn, die erweitert werden soll. Was übrig bleibt aus dem Ladenbestand, verwende ich einfach selber", so der 66-Jährige. Quelle: Freie Presse"; Februar 2020 |
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