Sport-Ausstatter will am Standort Pleißa weiter wachsen
Die Trikots und Hosen von Biehler Sportswear gibt es in ganz Europa zu kaufen. Derzeit arbeitet das Unternehmen an Stoffen, die gefährliche UV-Strahlung abweisen.
PLEIßA - Die Produktion von Sportkleidung in Deutsch­land ist nicht konkurrenzfähig? Für Biehler Sportswear trifft das offenbar nicht zu. Das Unterneh­men weist nach eigenen Angaben ein jährliches Wachstum von rund 30 Prozent auf. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Mitarbeiter von sechs auf 30. Im nächsten Jahr soll die Zwei-Millionen-Euro-Grenze beim Umsatz ge­knackt werden.
Geschäftsführerin Steffi Barth sieht ihre Firma im Gewerbegebiet Pleißa allerdings nicht nur als Textilbetrieb, sondern eher als Tech­nologie-Unternehmen für individu­elle Hightech-Sportbekleidung. Ein Großteil der Investitionen fließt in die Internet-Präsentation, wo Rad­fahrer, Läufer und Triathleten ihre Kleidungsstücke an ihrem Compu­ter zu Hause mit gestalten können, was dann in Pleißa nachbearbeitet, gedruckt und letztlich genäht wird. Bis zu 30.000 Kleidungsstücke - an­gefangen von der Sporthose über das T-Shirts bis hin zur Überzieh­jacke verlassen pro Jahr das Werk.
Andererseits setzt Biehler auf Forschung. Aktuell haben sich die Pleißaer eine Sonnenschutzbeklei­dung patentieren lassen, die 80 Pro­zent der UV-Strahlen von der Haut fernhält. Auch der Prototyp eines T-Shirt mit eingenähten Elektro-Sensoren, die unterschiedliche Mus­keln durch leichte Stromimpulse stimulieren, liegt im Regal. Ob das Unternehmen das Produkt jemals auf den Markt bringen wird, ist aller­dings noch ungewiss - zu teuer seien die medizinischen Tests, begrün­det die Textil-Ingenieurin.
Die Unternehmerin will an dem jetzigen Standort in Pleißa langfris­tig festhalten - zum einen ist sie über das Textilforschungsinstitut Chemnitz in mehrere Netzwerke zur Entwicklung neuer Produkte und Verfahren eingebunden, zum anderen kommt ein Großteil der Stoffe vom Strickbetrieb Paul Übel aus Limbach-Oberfrohna.
Ein weiterer Grund sind noch freie Flächen neben dem jetzigen Gebäude. Denn in voraussichtlich zwei Jahren soll eine komplett neue Produktionshalle gebaut werden. Im jetzigen Haus werden dann die Entwicklung, der Versand und das Lager vergrößert.
Was für den Textilbetrieb ein Pro­blem darstellt, ist das geringe Inter­esse von potenziellen Lehrlingen für den Beruf des Modenähers und das damit einhergehende Ende der Aus­bildung im Berufsschulzentrum. Dass sich zu wenige Mädchen für diesen Beruf interessieren, liegt laut Steffi Barth an der nicht mehr zeitge­mäßen Ausbildung. Ihr schwebt vor,dass in die Lehre auch die Konfektio­nierung mit Computerprogrammen integriert werden muss.
Obwohl das Thema Mindestlohn für Biehler kein Problem sei, kriti­siert Steffi Barth, dass die Politik das Thema nicht zu Ende gedacht habe. Denn einerseits werde der Standort Deutschland teurer, andererseits lasse die Regierung T-Shirts aus Fernost für drei Euro in Billigmärk­ten zu. „Somit haben die Kunden bald kein Gefühl mehr dafür, wie viel Arbeit in der Herstellung von Textilien steckt."
Trikots für Weltmeister und Firmen-Mannschaften
1993: Gründung des Unternehmens durch die Familie Biehler in Hart­mannsdorf. Neben der Lohnfertigung für Textilfirmen wird eine eigene Funktionsunterwäsche entwickelt.
2004: Steffi Barth übernimmt das Unternehmen und setzt komplett auf Eigenentwicklung. Dafür bekommt sie den Gründerpreis der Sparkasse.
2007: Umzug von Biehler Sportswear an die Hofer Straße in Oberlungwitz. Zwei Jahre später Umzug und Vergrö­ßerung der Produktionsfläche von 300 auf rund 500 Quadratmeter an der Straße Nutzung in Oberlungwitz.
2011: Umzug in das Gewerbegebiet Pleißa. Zu den wichtigsten aktuellen Kunden zählen Radteams wie das UCI Continental Team Stölting, Prominen­te wie Marcel Wüst, lokale Radvereine wie der CPSV Chemnitz mit den Fah­rern Max Niederlag, Bahn-Europa­meister Joe Eilers und Weltmeister Stefan Bötticher, die Veranstalter des Velorace und die Lauf- und Radteams großer Firmen wie Team E-Postbrief, Skoda sowie Sander Fördertechnik sowie Sportfirmen wie Germina.
Quelle: „Freie Presse" vom 08. 11. 2014 - von CHRISTIAN MATHEA-
Design und Funktionalität der Spitzenklasse
Entwicklung, Fertigung und Vertrieb kommt bei Biehler aus einer Hand
Die Erfolgsformel der Firma Biehler Sportswear könnte man so auf einen Nenner bringen: Hightech-Sportbekleidung made in Germany - made in Limbach-Oberfrohna, um genau zu sein. Die Firma, die seit 2011 im Gewerbegebiet Pleißa an der Eichelbergstraße 16 zu finden ist, schreibt Erfolgsgeschichte.
Höchste Qualität und kreative Designs sind die Zutaten für eine Sportbekleidung, die nicht nur modisch ist, sondern auch funktio­nal. Das wissen Hobby- und Profiathleten zu schätzen, die sich hier individuell ihre Kollektion entwickeln lassen. Das Besondere ist, bei Biehler Sportswear kommen Entwicklung, Fertigung und der Vertrieb aus einer Hand. Alle Abteilungen können so perfekt zu­sammenarbeiten. Die gesamte Wertschöpfungskette ist unter einem Dach konzentriert. Die Fäden hält Unternehmerin Steffi Barth fest in der Hand. Im Jahr 2014 machte sie mit ihren 27 Mitarbeitern ein Umsatzplus von fast 30% gegenüber dem Vorjahr. Wie ist das zu erklären? Zum einen mit Qualitätsbewusstsein in einer Symbiose mit Ideenreichtum. Alle Produkte sind ÖKOTEX oder BLUES1GN zertifiziert. In enger Zusammenarbeit mit dem Textilforschungsinstitut Chemnitz und der privaten Fachhochschule FHD Dresden konnte beispielsweise ein Trikot für Radsportler mit einem 80-prozentigen UV-Schutz entwickelt werden. Der Einsatz dieser Innovation ist aber auch für die Berufsbekleidung von Dachdeckern oder für Urlauber zum Schnorcheln gut vorstellbar.
Designer und Modenäher fertigen eine Sportbekleidung, die wie eine zweite Haut sitzt und außerdem überaus modisch ist. Rad­sportler, Läufer und Triathleten können am heimischen Computer sogar selbst an der Gestaltung mitwirken. Der Vertrieb erfolgt größtenteils im Internet. Entsprechend groß ist die Sorgfalt, die die Firma auf ihre Präsentation im World Wide Web legt. Zugleich ist das Unternehmen fest in der Region verortet und bezieht einen Großteil der Materialien vom Strickbetrieb Paul Uebel direkt aus Limbach-Oberfrohna. Interessenten können die Produkte auch im Werksverkauf in Oberlungwitz probieren und erwerben. „Wir sind jung aufgestellt und bieten Jugendlichen eine anspruchs­volle Tätigkeit. Das Berufsbild der Modenäherin hat sich grundle­gend gewandelt. Es hat nichts mehr mit der monotonen Fertigung von früher zu tun. Der Job ist alles andere als eintönig, bei uns ist Kreativität gefragt", betont Inhaberin Steffi Barth, die mit ihrem Un­ternehmen weiter wachsen will. Für die nächsten Jahre ist geplant, die Firma am Standort um eine neue Produktionshalle zu erweitern.
Quelle: „Stadtspiegel" vom 28.01.2015
 
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Gewerbegebiet Süd 2
Kühne & Nagel siedelt sich im Gewerbegebiet „Süd" an
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Limbach-Oberfrohna kann in diesen Tagen einen großen Erfolg verbuchen. Der internationale Logistikkonzern Kühne & Nagel verlagert seinen Sitz von Chemnitz/Wittgensdorf ins Gewerbegebiet „Süd". Für die Neuansiedlung wurde ein 60.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben, das in einem ersten Abschnitt mit einer über 7.000 Quadratmeter großen Halle und einem Bürogebäude bebaut werden soll. Ein Großteil der derzeit 170 Mitarbeiter wird zukünftig in Limbach-Oberfrohna arbeiten und perspektivisch ist Wachstum geplant. Gründe für die Ansiedlung im Gewerbegebiet „Süd" sind für das Unternehmen die mangelnden Entwicklungsperspektiven am alten Standort, das gut erschlossene Grundstück und die zielorientierten Gespräche mit Vertretern der Limbach-Oberfrohnaer Stadtverwaltung. „Mit Kühne & Nagel zieht ein weltweit agierender Spediteur nach Limbach-Oberfrohna und wir freuen uns natürlich sehr, dass diese Ansiedlung gelungen ist", betonte Bürgermeister Garsten Schmidt.
Quelle: „Stadtspiegel" vom 20.11.2014
Schraubenvertrieb öffnet Logistik-Zentrum in Limbach
Otto Roth ist das zweite Unternehmen, das von Chemnitz ins Gewerbege­biet Süd umgezogen ist. 2,5 Millionen Euro haben die Stuttgarter investiert.
Pleißa - Mehr als 2200 Quadratmeter Fläche hat die neue Lagerhalle des Stuttgarter Un­ternehmens Otto Roth im Gewerbe­gebiet Süd - damit ist sie fast drei­mal so groß wie die bisherige Nie­derlassung an der Chemnitztalstraße in Wittgensdorf. Der Platz war ein Grund, weshalb der Händler von Schrauben und anderen Metalltei­len insgesamt 2,5 Millionen Euro in Limbach-Oberfrohna investiert hat und Ende des vergangenen Jahres umgezogen ist. Der andere Grund sind die besseren Zufahrtsmöglichkeiten. An der Chemnitztalstraße hätten aufgrund des starken Ver­kehrs immer zwei Mitarbeiter die Straße überwachen müssen, damit große Lkw in die Niederlassung einfahren konnten, erinnert sich Ge­schäftsführer Rainer Grässle.
Im Jahr 2010 habe das Unterneh­men damit begonnen, einen neuen Standort zu suchen. Zunächst in Chemnitz, wo man keinen Erfolg hatte. Danach, haben sich die Stutt­garter im Umland umgesehen und sind auf die Nachbarstadt gestoßen.
Für Limbach-Oberfrohna habe man sich aufgrund der guten Betreuung durch die Wirtschaftsförderung und der guten Lage des Gewerbegebietes entschieden, so Grässle.
Und das hat sich offenbar bereits bezahlt gemacht. Einen großen Her­steller in der Nachbarschaft habe man bereits als Neukunden gewin­nen können, sagt der Geschäftsfüh­rer. Ansonsten beliefert Otto Roth von Limbach-Oberfrohna aus Kun­den in ganz Sachsen und teilweise in Thüringen mit Schrauben, Rohrverbindungen, Flansche und anderen Spezialteilen. Während die Schrau­ben vor allem aus Italien und Asien stammen, werden andere Präzessi­onsteile in der eigenen Produktion in Buchen im Odenwald hergestellt.
Ein Großteil der Kunden von Ot­to Roth sind Industrie-Unterneh­men. Teilweise läuft die Belieferung automatisch, erklärt Rainer Grässle. Gehen in der jeweiligen Produktion die Teile aus, sendet der Behälter vor Ort eine Notiz per Computer nach Limbach-Oberfrohna und der Nach­schub wird fertig gemacht.
In der Limbacher Filiale werden zunächst neun Leute beschäftigt sein. Platz sei für bis zu 30, so der Ge­schäftsführer. Wie viel in den nächs­ten Jahren dazukommen, dazu wol­le er sich noch nicht festlegen. Man werde in jedem Fall am Standort wachsen. Niederlassungsleiterin ist seit 16. März Anett Lerch, die ab dem Jahr 1994 bei Otto Roth im Verkauf tätig ist. Der bisherige Niederlassungsleiter Steffen Gebhart wurde in den Ruhestand verabschiedet.
Zwei weitere Betriebe investieren im Gewerbegebiet
Kühne und Nagel bereitet derzeit seine Baustelle im Gewerbegebiet Süd vor. Der Logistikkonzern will ebenfalls von Chemnitz nach Lim­bach-Oberfrohna umziehen. Bis zum Mai sollen die Tiefbauarbeiten been­det sein, dann ist eine Grundsteinle­gung geplant. Auf dem neuen Firmen­gelände soll ein Logistikzentrum mit einer Fläche von rund 20.000 Quad­ratmetern entstehen.
Atramex, ein Schweizer Hersteller von Fußbodenbelägen, hat seine Pro­duktionshalle fast fertig. Geschäfts­führer Andreas Meier will von Lim­bach aus den europäischen Markt beliefern. Im Sommer soll der Startschuss fallen, zunächst mit zehn Fachkräften aus der Chemiebranche. Atramex hat seinen Sitz in Diepflingen in der nördlichen Schweiz. Dort arbeiten 40 Angestellte.
Quelle: „Freie Presse" vom 28. 03. 2015 - VON CHRISTIAN MATHEA -
In der Lagerhalle
Logistiker stellt neue Halle fertig
Kurz vor der Bauabnahme steht das neue Logistikzentrum von Kühne und Nagel im Gewerbegebiet Süd in Pleißa. „Die kom­plette Anlage ist so gut wie fertig", sagte Projektleiter Louis Weber ges­tern bei einem Rundgang. Im Inne­ren müssten noch Boden- und Ma­lerarbeiten durchgefühlt werden. Danach beginne die Ausstattung mit Möbeln und Technik, so Weber. Ihm zufolge soll das Logistikzent­rum zu Beginn des kommenden Jahres in Betrieb gehen. Das welt­weit tätige Logistikunternehmen Kühne und Nagel gibt damit seinen Standort in Chemnitz weitgehend auf. Die 170 Mitarbeiter wechseln nach Limbach-Oberfrohna, wo etwa zehn Millionen Euro investiert wur­den.
FOTO: ANDREAS SEIDEL; Quelle: „Freie Presse" vom 21.10.2015
 
Dezember 2015 : Gewerbegebiet ist fast voll und soll erweitert werden
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Mitarbeiterzufriedenheit ist Schlüssel
Auszeichnung Pleißaerin wird „Unternehmerin des Jahres"
Einmal im Jahr sind alle interessierten Limbach-Oberfrohnaer aufgeru­fen, einen Vorschlag für den „Unternehmer des Jahres" ein­zureichen. Wer diese Würdigung letztlich erhält, entscheidet eine Jury aus Stadträten, Oberbürger­meister und Bürgermeister, Ver­tretern aus Unternehmen, der Landwirtschaft und dem Han­dels- und Gewerbeverein. Bei der letzten Wahl waren 13 Vorschlä­ge eingegangen, aus denen Steffi Barth als Siegerin hervorging. „Ihr Herz schlägt für innovative Radsportbekleidung Made in Germany", so Peter Werkstätter bei der Preisverleihung. „Das Rezept Ihres Erfolges ist Team­work - die Mitarbeiterzufrieden­heit hat bei ,BiehIer Sportswear' eine Schlüsselfunktion inne." Der Geschäftsführer des Verban-es der Nord-Ostdeutschen Tex­tilindustrie betonte, dass Barths Firma ein gutes Beispiel dafür ist, dass Bekleidungsproduktion auch in Europa, Deutschland und Sachsen Sinn macht. Als die Unternehmerin Ende November durch den OB persönlich von der geplanten Ehrung erfuhr, war sie überrascht. „Manchmal hatten wir den Eindruck, dass wir in un­serer Ecke im Gewerbegebiet 'Pleißa gar nicht wirklich von Stadtseite her wahrgenommen werden", gibt sie zu. „Solch eine Würdigung freut einen dann na­türlich riesig." Das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro soll einem Ausflug mit den Mitarbeitern zu­gute kommen, zudem erhält jeder Sieger einen Glaspokal. „Biehler Sportswear" wurde vor knapp zwölf Jahren von Steffi Barth ge­gründet. Der Name geht auf die Chemnitzerin Gerda Biehler zu­rück, die sich mit der Produktion von Funktionsunterwäsche bereits einen Namen in der Sportbranche gemacht hatte. „Als ich ihre kleine Firma übernahm, musste ich fast bei Null anfangen", so die Herren­maßschneiderin und Diplom-Technologin. „Über Hartmanns­dorf und Oberlungwitz sind wir 2011 nach Pleißa gekommen." Mittlerweile hat die individualisier­te Sportbekleidung einen deutsch­landweit guten Ruf. Barth steht voll hinter ihrem technologieorien­tiertem, jungen und modernen Unternehmen. abu Quelle: „Blick" vom13.02.2016 - sh. auch oben
 
Medaillengewinner trägt Trikot aus Pleißa
Biehler Sportswear rüstet die deutsche Ringermannschaft aus. Der Textil-Spezialist ist bei Olympia in Rio auch in einer ande­ren Sportart präsent.
-VON JOHANNES PHÖLANDT-
pleissa/rio de janeiro - Ringen gehört nicht zu den spektakulärsten Sportarten für Zuschauer, findet Sascha Winkler „Wenn zwei 130-Kilo-Männer mit den Händen nach dem jeweils anderen greifen, schau ich mir das nur selten an", sagt der Ge­schäftsführer von Biehler Sports­wear. Für den Sportbekleidungs-Hersteller aus Pleißa ist Ringen hin­gegen zurzeit außergewöhnlich at­traktiv. Denn wenn die Frauen und Männer bei den Olympischen Spielen auf die Matte gehen, verbreiten die Fernsehsender nicht nur die Kämpfe in der ganzen Welt, sondern auch das Logo von Biehler Sports­wear. Dieses war besonders gut zu erkennen, als der Deutsche Denis Kudla in dieser Woche die Bronzemedaille gewann und danach ausge­lassen jubelte.
Die ungeahnte Präsens in Rio de ]aneiro begann vor einigen Monaten mit einer ungewöhnlichen Anfrage. Ein Dienstleister des Deutschen Rin­ger-Bundes erkundigte sich hei Bieh­ler, ob die Firma Wettkampfanzüge für die deutschen Athleten herstel­len könnte. „Wir waren überrascht", sagt Winkler. Denn das Unterneh­men mit knapp 50 Mitarbeitern hat sich auf Funktionstextilien für Rad­fahrer und Triathleten spezialisiert. Zwar rüstete Biehler schon zuvor ei­nige Ringer-Vereinsmannschaften aus. „Aber das macht nur etwa zwei Prozent unseres Umsatzes aus", er­klärt Winkler.
Hintergrund der Anfrage: Anfang des Jahres hatte der Welt-Ringerverband seine Vorschriften für die Be­kleidung geändert. „Bisher kämpfte immer Rot gegen Blau", erklärt Kadir Caliskan vom Deutschen Ringer­bund. Nun sollen die Trikots die je­weiligen Nationalfarben widerspie­geln. Deshalb mussten innerhalb weniger Monate komplett neue An­züge entworfen werden. Eigentlich wird der Deutsche Ringer-Bund seit Jahren vorn Branchenriesen Adidas ausgerüstet. „Aber Adidas hat die Umstellung so schnell nicht auf die Reihe bekommen", berichtet Calis­kan. Eine Anfrage an Adidas nach den Gründen blieb bis gestern Abend unbeantwortet.
Der Deutsche Ringer-Bund musste sich nach Alternativen umsehen - und erinnerte sich daran, dass Ver­einsmannschaften mit Biehler gute Erfahrungen gemacht hatten. „Uns wurden auch Anzüge aus dem Iran angeboten, aber wir haben natürlich welche vorgezogen, die Made in Germany sind", sagt Caliskan.
Winkler und seine Mutter Steffi Barth, die gemeinsam Biehler Sportswear führen, überlegten kurz, ob sie den Auftrag über etwa 100 An­züge annehmen sollten. Aussicht auf lukrative Folgeaufträge aus der Nischensportart Ringen gebe es kaum, erklärt der Geschäftsführer. Doch letztlich sagten sie zu, vor al­lem wegen des möglichen Imagege­winns. Und dieser ist in der Tat be­trächtlich. „Wir erhalten viele positi­ve Reaktionen von Kunden, Freun­den und Bekannten", sagt der 31-Jährige.
Dass die Anzüge am Firmensitz in Pleißa individuell hergestellt wer­den mussten,weil jeder Athlet sei­nen Namen laut Vorschrift auf dem Rücken tragen muss, stört Winkler nicht. „Das kam uns sogar entge­gen", sagt der Firmenchef. Denn das Unternehmen steht seit Jahren für individuelle Produkte. .Auf der Homepage können Radsportler ihr Lieblingstrikot selbst entwerfen.
Bei der Herstellung richtete sich die Textilfirma nach den Vorgaben des Verbandes. Ansonsten müsse ein Ringeranzug ähnliche Anforderun­gen erfüllen wie ein Radtrikot, erläu­tert Winkler: „Leicht, elastisch, at­mungsaktiv." Kadir Caliskan vom Ringerbund formuliert es etwas an­ders: „Man soll sich fühlen, als hätte man gar nichts an." Und viele deut­sche Athleten fühlten sich offenbar beim Wettkampf genau so. „Die An­züge sind bei den Ringern sehr gut angekommen", weiß der Verbandsvertreter. Trotzdem werde der Ver­band voraussichtlich zu Adidas zu­rückkehren, wenn die Anzüge auch dort verfügbar seien.
Biehler ist in Rio nicht nur durch die Ringer vertreten. Der Chemnitzer Bahnradfahrer Joachim Eilers schwört auf grüne Socken der Fir­ma. Dessen Sportart guckt sich übri­gens auch Sascha Winkler gerne an.
Quelle: „Freie Presse" vom 18.08.2016
 
Gewerbegebiet-Erweiterung: Konflikt um Flächen droht

In Pleißa soll Platz für die Ansiedlung von weiteren Unternehmen geschaffen werden. Eine nahe Stromleitung könnte sich dabei zu einem Problem entwickeln.
VON JOHANNES PÖHLANDT
PLEIßA - Limbach-Oberfrohna ist nicht arm an Gewer­begebieten: Im Stadtgebiet und den Ortsteilen gibt es insgesamt fünf. Deren Größe summiert sich auf et­wa 70 Hektar - das entspricht knapp der dreifachen Fläche des Sonnenlandparks in Lichtenau. Trotzdem sind die Möglichkeiten der Stadt be­grenzt, wenn es darum geht, ansiedlungswilligen Unternehmen Ange­bote zu machen. Im Gewerbegebiet Süd in Pleißa sind zwar noch einige Grundstücke zu haben - doch die sind nicht immer nach dem Ge­schmack der Firmen. „Wir haben ein Problem, was große Flächen be­trifft", sagt Bürgermeister Garsten Schmidt.
Damit sich das ändert, soll das Gewerbegebiet Süd in Richtung Südwesten erweitert werden. Der Stadtrat hat während seiner jüngsten Sitzung entsprechende Pla­nungsleistungen in Höhe von 70.000 Euro an ein Chemnitzer Inge­nieurbüro vergeben. Insgesamt soll das Projekt etwa 7,4 Millionen Euro kosten. Mit dem Geld sollen zusätz­liche Gewerbeflächen mit einer Grö­ße von 12,6 Hektar entstehen.
Wie Schmidt erläuterte, soll ober­halb des Logistikers Kühne und Na­gel eine knapp 600 Meter lange Er­schließungsstraße gebaut werden. Links und rechts davon könnten sich weitere Unternehmen ansie­deln. Etwas kompliziert wird das Projekt durch die Topografie: In Richtung A4 und Rabensteiner Wald steigt das Gelände an. „Wir müssen das Erdreich teilweise abtra­gen und an anderer Stelle wieder aufschütten", erklärt der Bürger­meister. Auf diese Weise soll die ma­ximale Steigung auf 3,5 Prozent be­grenzt werden. Auch die Entwässe­rung gestaltet sich komplizierter als auf einer Ebene, da Regenwasser von den Feldern oberhalb des Gewerbegebiets auf die für die Unternehmen vorgesehenen Flächen laufen könn­te. „Deshalb muss es Drainagen geben", sagte Schmidt.
Keine Schwierigkeiten werden bei den Besitzverhältnissen erwar­tet: Die Flächen gehören schon der Stadt und sind bislang an Landwirte verpachtet. Deshalb erwartet Schmidt auch keinen Gegenwind von Naturschützern. „Zurzeit han­delt es sich um Ackerfläche, die im Ökologischen Sinn nicht hochwer­tig ist", stellte er fest.
Ein Problem konnte sich hinge­gen aus der Lage einer Stromleitung ergeben, die zwischen dem Gewer­begebiet und der A 4 verläuft. Nach derzeitiger Lage wird zwar ein Min­destabstand von 20 Metern zwi­schen den geplanten Gewerbeflä­chen und den Strommasten einge­halten. Doch dies muss nicht so blei­ben. Denn der Netzbetreiber 50 Hertz plant, die Höchstspannungsleitung bis zum Jahr 202 5 aus­zubauen - nicht ausgeschlossen, dass dafür eine größere Fläche benö­tigt wird als bisher. „Es könnte zu ei­nem Interessenkonflikt kommen", räumte Schmidt ein und antwortete damit auf eine Frage von Stadtrat Jörn Wunderlich (Linke). Zugleich gab sich der Bürgermeister kämpfe­risch: Die Stromleitung könnte nach seinen Angaben auch in Richtung Autobahn erweitert werden. „Wir wollen uns unsere Entwicklungsmöglichkeiten nicht nehmen las­sen. Vielleicht müssen wir das vor Gericht durchsetzen."
Jörg Manthey von 50 Hertz bestä­tigte auf Anfrage, dass bereits eine Stellungnahme der Stadtverwal­tung zum geplanten Ausbau der Stromleitung vorliegt. Derzeit sam­mele man alle Hinweise, erst später werde über den konkreten Verlauf der Trasse entschieden.
Unabhängig davon wird es noch dauern, bis die Bagger im Gewerbe­gebiet anrollen. Bürgermeister Schmidt rechnet damit, dass frühes­tens 2018 mit dem Ausbau begon­nen wird. Er hat keine Zweifel daran, dass sich auch die zusätzlichen Flä­chen schnell füllen werden. Die La­ge nahe der Autobahn sei äußerst günstig. „So müssen die Lkw nicht durch die Stadt fahren," Auch Fir­men, die sich bereits angesiedelt ha­ben, hatten die Frage nach den Gründen immer mit der guten An­bindung beantwortet, (mit dy)
Quelle: „Freie Presse" vom 26.08.2016
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