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Der Totenstein - beliebtes Ausflugsziel der Pleißaer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Erzgebirge hat lange innerhalb der deutschen Mittelgebirge ein Aschenbrödeldasein geführt. Es war als "sächsisches Sibirien" verschrien. Der Strom der Reisenden ging an Ihm vorbei. Das sein Ruf besser geworden ist kann der Erzgebirgsverein für sich in Anspruch nehmen. Am 5. Mai 1878 kamen die Herren des westlichen Erzgebirges in Aue zusammen, um diesen Verein zu gründen, der die Liebe zur Heimat, den Sinn für erzgebirgische Eigenart wecken und pflegen und die Schönheiten unseres so lange verkannten Gebirges den weitesten Kreisen bekannt machen wollte. Dem Aufrufe seines ersten Vorsitzenden Dr. Köhler, in den einzelnen Orten Zweigvereine zu gründen, leisteten begeisterte Heimatfreunde überall Folge. Der Zweigverein Limbach wurde am 9. Juni 1883 gegründet. Auf Einladung der Herren Amtsrichter Dr. Wezel und Kaufmann Paul Feine fanden sich an diesem Tage 24 Herren in der "Neuen Bavaria" ein und schlossen sich nach einem Vortrage Dr. Wezels über die Satzungen des Erzgebirgsvereins zum "Zweigverein Limbach" zusammen. Von den Gründern ist keiner mehr am Leben. Im Gründungsjahre erhöhte sich die Zahl der Mitglieder auf 87. Der Verein verfolgte die Ziele des Gesamtvereins und stellte sich die besondere Aufgabe, zur Verschönerung der nächsten Umgebung Limbachs und der Stadt beizutragen. Unter der rührigen Leitung des 1. Vorsitzenden Dr. Wezel ging man mit Feuereifer an die Arbeit. Ganz besonderes Augenmerk schenkte man dem Totenstein. Als wenige Jahre vorher der Teil des Rabensteiner Waldes, auf dem sich die Felsen erheben, abgeholzt war, zeigte es sich, welche ausgedehnte Fernsicht diese Höhe bot. Der Verein lies den Platz um den Felsen herum mit Hilfe der Forstverwaltung herrichten und stellte 1884 eine Fahnenstange mit Flagge auf. Eine die Aussicht etwas störende Buche wurde gefällt. Bereits 1885 tauchte der Plan auf, einen Turm zu errichten. Nach eingehenden Verhandlungen mit den Behörden, die dem Unternehmen durchaus günstig gesinnt waren, konnte der Plan verwirklicht werden. Die Mittel zum Turmbau wurden durch Anteilscheine aufgebracht, wobei der Zweigverein Rabenstein 1/3 übernahm. Am 10. August 1886 konnten Vertreter beider Vereine den Grundstein legen. Die Urkunde, die bei dieser Gelegenheit wohlverwahrt der Erde übergeben wurde, gipfelt in dem Wunsche: "Möge der Bau bis in die fernsten Zeiten hinaus den Besuchern die Erhabenheit und Pracht unserer Gottesnatur vor Augen führen !" Bald flatterten Fahnen von der Höhe des Turmes. Am 4. Oktober 1886 wurde er in Gegenwart von Behörden, Vereinen und vieler frohbewegter Menschen vom Vorsitzenden des Limbacher Vereins Dr. Wezel im Auftrage der Zweigvereine Limbach und Rabenstein der Öffentlichkeit feierlich übergeben. Der Turm wurde nach der Tochter des Prinzen Georg Maria - Josefa - Turm genannt. Eine wundervolle Aussicht vom Gebirgskamm bis hinab in die Gegend von Leipzig hat vielen Naturfreunden während der 47 Jahre, die er nun steht, Stunden schönsten Erlebens gebracht. Den Bemühungen des Limbacher Vereins ist es gelungen, den Turm über den Krieg hinweg unter Aufwand erheblicher Kosten bis in die Gegenwart zu erhalten. Leider ist es nur möglich, ihn Sonntags zum Besuch freizugeben. Wohl hat es nicht an Plänen gefehlt, neben dem Turm ein Unterkunftshaus oder eine Unterkunftshütte zu errichten; sie sind bis jetzt alle gescheitert. Zur Erholung der Wanderer hat man sehr bald eine größere Anzahl von Bänken aufgestellt. Das in den Höhlen vorkommende Leuchtmoos wurde durch eiserne Gitter geschützt. Rohe Hände haben hier und am Turme oft durch Verwüstungen und Zerstörungen großen Schaden angerichtet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Aus: "Heimat-Festschrift" der Heimatzeitung "Limbacher Tageblatt" anläßlich "50 Jahre Stadt Limbach", 10. - 12. Juni 1933 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Auf dem Totenstein Wolfgang Kreher Zu den bekanntesten Bergen zählt er nicht. Aber in unserer Gegend ist er mit 483 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung des Rabensteiner Höhenzuges: der Totenstein. Seit weit über hundert Jahren ist er für Generationen beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Sagen ranken sich um seinen Namen, von verwunschenen Schätzen, einer verzauberten Prinzessin, Mord und Totschlag und geheimnisvollen Gängen im Totensteingebiet. Vermutlich erhielt er seinen Namen aber deshalb, weil Bergbauversuche nur totes Gestein" zu Tage förderten. Seine Lage an einem uralten Handelsweg, der den Rabensteiner Wald in West-Ost-Richtung als Höhenweg durchquerte, gab ihm für Händler und Fuhrleute als Wegmarke" wohl eine gewisse Bedeutung. Als Mitte des 19. Jahrhunderts das Totensteinplateau abgeholzt wurde, bot sich von hier aus eine imposante Femsicht. Viele Naturfreunde und Mitglieder der Erzgebirgszweigvereine Limbach und Rabenstein folgten der Anregung des Limbacher Kaufmanns Carl Stelzmann, geboren in Rabenstein, hier einen Aussichtsturm zu errichten. Die beiden Vereine einigten sich rasch über die Finanzierung, die durch den Verkauf von Anteilscheinen erfolgte. Rabenstein übernahm davon ein Drittel der Kosten. Auch die zuständigen Behörden des Königreiches Sachsen und der Forstverwaltung unterstützten wohlwollend das Vorhaben. Somit stand dem Baubeginn nichts mehr im Weg. Der Grünaer Schlossermeister A. V. Ludwig konnte nach seinen Ideen einen Stahlturm entwerfen, bauen und aufstellen. Die Gesamtkosten betrugen dafür 3250 Mark. Nach der Grundsteinlegung am 10. August 1886, erfolgte schon am 4. Oktober des gleichen Jahres die feierliche Einweihung. Dazu hatten sich zahlreiche Ehrengäste, Vereine und Zuschauer eingefunden. Der Vorsitzende des Erzgebirgszweigvereins Limbach, Amtsrichter Dr. Wetzel, übergab nach seiner Festrede den Turm der Öffentlichkeit. Dem Verein zur Freude, dem Berg zur Zierde, Gott zur Ehre", war der Spruch auf einer Metalltafel am Turmeingang. Seinen Namen Maria-Josepha-Turm" bekam er zur Erinnerung an die in jugendlicher Schönheit und Anmut strahlende Prinzessin" Maria Josepha, Tochter des späteren Königs von Sachsen Georg l. Ein fröhliches Fest schloss sich dem offiziellen Teil dieses Ereignisses an. Mit seiner Höhe von 22 Metern bot er in den folgenden Jahrzehnten eine umfassende Sicht, die in südlicher Richtung bis zum Erzgebirgskamm reichte. Im Norden waren in der Ferne der Rochlitzer Berg und bei klarem Wetter das Leipziger Völkerschlachtdenkmal zu sehen. Östlich lag die nahe Stadt Chemnitz mit dem Beutenberg im Zeisigwald, und im Westen waren der Pfaffenberg und in der Ferne das Zwickauer Revier zu finden. > Pleißa Oberdorf < vom Totenstein aus gesehen > Pleißa Unterdorf < Meist sonntags, besonders aber zu Himmelfahrt und Pfingsten strömte Jung und Alt zum Totenstein. An einfachen Verkaufsständen waren Fischelbrodeln" (Fischbrötchen), Würstchen, Getränke und Süßigkeiten zu bekommen. Aufgestellte Bänke luden zum Verweilen ein. Wenn auch bescheiden, so waren diese Ausflüge für viele Familien angenehme Höhepunkte im Alltag. An manchen Wochenenden boten zudem auch einheimische Gesangvereine Proben ihres Könnens. Wer den Turm über die Wendeltreppe besteigen wollte, musste 10 Pfennig bezahlen, Kinder nur die Hälfte. Außerhalb der Öffnungszeiten befand sich der Turmschlüssel im Goldenen Löwen", einer Rabensteiner Lokalität, bzw. im Bad Grüna", dem heutigen Altenpflegeheim ,Am Wald". Vor allem Witterungseinflüsse hinterließen im Laufe der Jahre ihre Spuren der Zerstörung, so dass der Turm zeitweise gesperrt werden musste. Die Grünaer Firma Gebrüder Ludwig führte zwar zwischen 1948 und 1951 verschiedene Reparaturarbeiten aus und ermöglichte so das nochmalige Besteigen des Turms. 1953 aber, erfolgte auf staatliche Anweisung der Abriss des Turmes. Alte Buchenbestände fielen dabei der Säge zum Opfer. Stacheldrahtumzäunungen, von Polizeiposten mit Hunden bewacht, sperrten das Gelände weiträumig ab. Erst ein Gittersendemast, später der noch heute stehende Betonturm dienten nun dem SED-Staat zum Einrichten und Betreiben von Richtfunknetzen und Abhöreinrichtungen. Ab dem Jahr 1983 übernahm die Post den Turm. Das Totensteingebiet als beliebtes Ausflugsziel schien für immer verloren zu sein. Während der friedlichen Revolution in den Jahren 1989/90 konnten durch das mutige und beherzte Vorgehen engagierter Bürger die technischen Anlagen im Innern des Betonturms besichtigt werden. Der Stacheldrahtzaun wurde demontiert und in Folge das Gelände rekultiviert. Die Höhlen des Gebietes mit ihrem seltenen Leuchtmoos erhielten Sicherheitsgitter um sie in ihrer Einmaligkeit zu schützen. Gegenwärtig wird der jetzt in verschiedenen Grüntönen gestrichene Betonturm von der Deutschen Telekom AG genutzt. Nach den Jahrzehnten des erzwungenen Fembleibens" konnte erstmals am Pfingstwochenende 1990 ein großartiges Totensteinfest mit zahlreichen Gästen aus der gesamten Umgebung gefeiert und damit eine schöne alte Tradition wieder ins Leben gerufen werden. Bald erwuchs bei vielen Menschen der Wunsch nach einem neuen Aussichtsturm. Nach entsprechenden Planungen und der finanziellen Absicherung aus Mitteln der Gemeinde Grüna konnte der neue Turm für reichlich 300.000 DM aus feuerverzinktem Stahl errichtet werden. Fast am gleichen Standort, in sehr ähnlicher Bauweise wie sein Vorgänger und von einer weithin sichtbaren goldenen Wetterfahne gekrönt, zeigt er sich nun mit stolzen 30 Metern Höhe den Besuchern. Am 4.10.1998, nach 112 Jahren, übergab der Grünaer Bürgermeister Traetz den neuen Turm der Öffentlichkeit. Pfarrer Lang weihte ihn im Sinne des Spruches, der am Fuß des Turmes zu lesen ist: Dem Berg zur Zierde, den Menschen zur Freude". Ehrensalven und Blasmusik eröffneten ein lange erhofftes und stimmungsvolles Einweihungsfest >weiter<.... Quellen: Gesamt. Spuren zwischen Limbacher Land und Mulde", 3/2007 1.2. Beilage zum Chemnitzer Tageblatt und Anzeiger Nr. 240, Mittw. 6. Oktober 1886 2. Rudolf weber: Heimat- und Festschrift Limbacher Tageblatt, Heimatfest 10711. u. 12. Juni 1933 3. Dr. Steinbrück: Festschrift zum Heimatfest Rabenstein vom 13.-15. Juni 1936 4. Jens Korch: Freie Presse, Donnerstag, 10. September 1998 »Nur die Wetterfahne fehlt noch" 5. http:/www. wikipedia.de | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Totenstein - Aussichtsturm gesperrt ! ( FP 05. 07. 2013 ) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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